Rhein-Kreis Neuss (ots) - Der erste bundesweite 24-Stunden-Blitzmarathon steht in den Startlöchern. Ab Donnerstag, 10. Oktober 2013, 6 Uhr, führt die Polizei gemeinsam mit den Kommunen und dem Rhein-Kreis Neuss wieder Geschwindigkeitskontrollen durch. Erstmalig startet der 24-Stunden-Blitzmarathon dabei in ganz Deutschland. Die Unfallursache Geschwindigkeit macht nicht vor Ländergrenzen halt. Deshalb geht die Polizei an diesem Tag bundesweit gegen zu schnelles Fahren vor. Nicht mehr Knöllchen sind das Ziel, sondern weniger Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr. Im Rhein-Kreis Neuss passiert statistisch gesehen alle 50 Minuten ein Verkehrsunfall. Alle sechs Stunden erleidet ein Verkehrsteilnehmer hierbei Verletzungen. Fünf Menschen verloren allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss ihr Leben. Jeder Tote ist einer zuviel und bedeutet Trauer, Wut und Verzweiflung für die Angehörigen, Freunde und Arbeitskollegen. Geschwindigkeit ist Killer Nummer 1. Egal, welche Unfallursache vorliegt, letztendlich entscheidet die gefahrene Geschwindigkeit über die Schwere der Folgen. Mit den ersten vier 24-Stunden-Blitzmarathons (am 10./11.2.2011, 3./4.7.2012, 24./25.10.2012 und am 4./5.6.2013) ist es gelungen, vielen Menschen ins Bewusstsein zu rufen, wie gefährlich zu schnelles Fahren ist. Die meisten sind an diesen Tagen verantwortungsbewusster gefahren. Es wurde nur halb so viel gerast wie an anderen Tagen. Die Geschwindigkeitsüberwachung ist flexibler geworden. Polizei, Rhein-Kreis und Kommunen arbeiten eng zusammen und stimmen ihre Maßnahmen ab. Wöchentlich veröffentlichen sie im Internet ihre vorgeplanten Messstellen. Nicht nur im Bereich von Schulen, Kindergärten und an Unfallbrennpunkten messen sie die Geschwindigkeit - seit November 2011 führt die Polizei dort Kontrollen durch, wo Bürger "Raserstrecken" benennen. Zur Zeit ist sie an 261 solcher Stellen aktiv. Der 24-Stunden-Blitzmarathon ist ein Baustein der langfristigen Strategie "Brems Dich - rette Leben" gegen Geschwindigkeitsunfälle und für mehr Verkehrssicherheit. Ob der 24-Stunden-Blitzmarathon sich auf die Verkehrsunfallentwicklung auswirkt, kann noch nicht gesagt werden. Positiv fällt jedoch auf, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle im Rhein-Kreis Neuss, bei denen Menschen Verletzungen erlitten, im Vergleich zum Vorjahr weiter zurückging. Im Jahr 2012 lag die Zahl der Unfälle mit Verletzten (von Januar bis August) noch bei 1018. Im Vergleichszeitraum (Januar bis August 2013) verzeichnet die Polizei im Rhein-Kreis Neuss 852 solcher Unfälle. Das sind 166 weniger. Auch die Anzahl der Verletzten ging von 1276 (Januar bis August 2012) auf 1039 (Januar bis August 2013) zurück (-237). Ein weiterer Schwerpunkt liegt am 10. Oktober im Rhein-Kreis Neuss auf der Kontrolle von Fußgängern und Radfahrern. Alle haben sich an die Verkehrsregeln zu halten. Die Polizei hat in den letzten Monaten über Kontrollaktionen im Straßenverkehr berichtet. Hierzu zählen nicht nur Geschwindigkeitsüberwachungen von Auto- und Motorradfahrern, sondern auch Fahrrad- und Fußgängerkontrollen. Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer verursachen häufig durch ihr Fehlverhalten schwere Unfälle. Denn: Unfälle passieren nicht einfach - sie werden von Menschen verursacht. Auch bei den verunglückten Fußgängern und Radfahrern zeigt sich ein positiver Trend. Die Zahl der verletzten Fußgänger ging bisher im Vergleich zum Vorjahr um 35 (auf 112) zurück (Januar bis August 2013). Bei den Radfahrern verzeichnete die Polizei im Rhein-Kreis Neuss einen Rückgang um 40 Verletzte (auf 302). Diese Unfallentwicklung zeigt: Die Polizei ist auf dem richtigen Weg. Sie steigert daher auch weiterhin ihre Bemühungen bei der Verkehrsunfallbekämpfung. Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr! Die Messstellen des 24-Stunden-Blitzmarathons und die Örtlichkeiten, an denen in dieser Zeit Fußgänger- und Radfahrerkontrollen im Rhein-Kreis Neuss geplant sind, finden Sie ab sofort im Internet: www.polizei-nrw.de/rhein-kreis-neuss Hierbei wurden auch wieder Vorschläge von Bürgern berücksichtigt, die Örtlichkeiten vorgeschlagen hatten, an denen ihrer Meinung nach zu schnell gefahren wird.