[rlg][/rlg] Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie zur Ortsumgehung B 477n, wurde im Auftrag der Gemeinde Rommerskirchen eine gutachterliche Stellungnahme zum örtlichen Umweltschutz erstellt. Die Studie zählt die reiche Artenvielfalt und ihre Lebensräume der Rommerskirchener Umgebung auf, welche für viele einheimische und bedrohte Tierarten einen angestammten Lebensraum bietet. Insbesondere tritt der Strategische Bahndamm in Erscheinung, welcher zu den wenigen wertvollen und großflächigen Naherholungsbereichen des gesamten Gemeindegebietes gehört. Dieser Bereich wird regelmäßig und häufig von Spaziergängern, z.T. auch mit Hunden, sowie von spielenden Kindern und Radfahrern aufgesucht. Ganz im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung, dass die Tierwelt des Bahndammes besonders durch die Nutzung des Weges mit Hunden beeinträchtigt wird, findet man doch eine relativ artenreiche Vogelplopulöation. Die breiten und mit waldähnlichen Gehölzbeständen bewachsenen Böschungen bieten einer Vielzahl „Park- und Gartenvögeln“ Lebensraum. Daneben nutzen Kleinsäuger und Amphibien den Strategischen Bahndamm als Sommerlebensraum und Ausbreitungskorridor. In den Bereichen der nahegelegenen offenen Landschaft gibt es diverse Gebiete mit einem überregional bedeutsamen Schwerpunktvorkommen des Feldhamsters, der in NRW vom Aussterben bedroht ist. Diese Feldhamster-Population ist unter anderem in Rommerskirchen flächendeckend und an einigen kleineren Stellen vertreten. Auf der gesamten offenen Feldflur kommen Brutpaare der an offene Agrarlandschaften angepassten Vogelarten Rebhuhn und Schafstelze vor. Diese Vögel sind relativ ortsungebunden, verteidigen kein Revier und streifen je nach aktuellen Lebensbedingungen in weiterem Umkreis umher. Bei den Offenlandarten gilt das Rebhuhn nach der gültigen Roten Liste der gefährdeten Vogelarten Nordrhein-Westfalens landesweit als stark gefährdet. In der überarbeiteten Fassung der Roten Liste für NRW, die in Kürze publiziert werden wird, bleibt dieser Gefährdungsgrad bestehen. Ähnliches lässt sich, mit veränderten Rahmenbedingungen, auch für die in den Agrarlandschaften des Raums noch häufiger vorkommende Schafstelze konstatieren. Die Schafstelze, bisher als gefährdet geführt, wird auf Grund ihrer Häufigkeit und weiten Verbreitung aus der Roten Liste entlassen. Im Gegensatz dazu wird die Feldlerche, bislang in NRW nicht bestandsgefährdet, in die Rote Liste neu aufgenommen. Die Feldlerche ist in den Ackerflächen von Rommerskirchen relativ häufig vertreten. In der offenen Feldflur vorkommende Durchzügler (u.a. bestandsgefährdete Arten wie Wiesenpieper, Grauammer, Kornweihe) sind hochmobil und finden in der umliegenden Agrarlandschaft ausreichend Flächen zur Rast und Nahrungssuche. Insbesondere entlang des gehölzbestandenen Bahndamms gibt es unterschiedliche schützenswerte Vogelarten. Dazu gehört unter anderem der Pirol, der mittlerweile vom Aussterben bedroht ist und unmittelbar in der Nähe und am Bahndamm sein Brutrevier aufgeschlagen hat. Der Pirol wird in der noch gültigen Roten Liste der gefährdeten Vogelarten Nordrhein * Westfalens als stark gefährdet gelistet. In der neuen Roten Liste für NRW wird er wegen gravierender, landesweiter Bestandsrückgänge hochgestuft und zukünftig als vom Aussterben bedroht geführt. Darüber hinaus besitzt der Bahndamm nach gutachterlicher Einschätzung wesentliche Funktionen für in der Region vorkommende Fledermausarten. So wird der Bahndamm wahrscheinlich von mehreren Arten regelmäßig zur Nahrungssuche beflogen. Möglicherweise sind in Höhlen, Ritzen oder Spalten von Altbäumen auch Sommerquartiere bzw. Wochenstuben vorhanden. Die lineare, waldähnliche Struktur dient den Fledermäusen aber vor allem als wichtige Leitlinie zur Orientierung bei Flügen zwischen Quartier und Jagdgebiet sowie den saisonalen Wanderungen (Aufsuchen von Zwischen-, Winterquartieren) innerhalb der ansonsten strukturarmen Agrarlandschaft. In der Nähe des Stommelner Bachs gibt es ein kleines Aufkommen des gefährdeten und ebenfalls streng geschützten Steinkauzes, der dort seinen langjährig genutzten Brutplatz aufsucht.