Zusammenarbeit Kindertagesstätte – Schule

Dieses Thema im Forum "Cool-Tour" wurde erstellt von Tom69, 25 März 2009.

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    Die frühkindliche Bildung steht – spätestens seit PISA – im Fokus. Gemeinsam mit dem Jugendamt des Rhein – Kreises Neuss als Träger der Jugendhilfe hat die Gemeinde Rommerskirchen seit jeher ein besonderes Augenmerk auf die Kindertagesstätten in Rommerskirchen gerichtet. Dass Rommerskirchen dabei schon vor der Einführung der gesetzlichen Pflicht allen dreijährigen Kindern einen Platz anbieten konnte oder dass Rommerskirchen jetzt bei der Betreuung von unter dreijährigen Kindern wieder voranschreitet, spiegeln dabei nur die Äußerlichkeiten wider.

    Entscheidender ist, dass die Kindertagesstätten auch in ihrer 'inneren' Qualität auf die neuen Herausforderungen eingestellt werden. Hierzu wurden in den Rommerskirchener Kindertagesstätten eine Vielzahl von Programmen eingeführt und umgesetzt, die vor allem der Sprachförderung und Gesundheitsförderung zum Ziel haben.

    Richtungweisend war auch die in den Jahren 2006/2007 erarbeitete Bildungsvereinbarung, die – vor der gesetzlichen Regelung – bereits die Zusammenarbeit zwischen den Kindertagesstätten und Schulen verbindlich regelte.

    Zu einer gemeinsamen Fortbildung zur Zusammenarbeit von Kindertagesstätte und Schule hatte jetzt das Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss auf Anregung des Rommerskirchener Fachamtes Lehrer/innen, Erzieher/innen und Elternvertreter in die Kastanienschule Hoeningen eingeladen.

    Der Wechsel des Kindes vom Kindergarten in die Grundschule ist für viele Eltern ein einschneidendes Ereignis, verbunden mit Hoffnungen und Ängsten. Oftmals übernimmt das Kind die Gefühle der Eltern und sieht sich vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben Erwartungen ausgesetzt, von denen es nicht weiß, ob es diese auch alle erfüllen kann.
    Kinder gehen mit einer solchen Situation sehr unterschiedlich um. Eine unbestimmte Zahl von Kindern wird durch die neue Situation zum Teil erheblich belastet. Eine gute Vorbereitung durch Elternhaus und Kindergarten tragen jedoch dazu bei, dass sich die Kinder unbefangen, aber auch freudig der neuen Situation zuwenden.
    Welche Kinder sind es, die immer wieder mit diesem Übergang Probleme haben?
    Kann ich diese vorher erkennen und bereits frühzeitig vor der Einschulung eine Unterstützung einleiten?
    Welche Bedingungen vereinfachen den Übergang?
    Was können Erzieher, Lehrer, Eltern tun, um den Start der Kinder in die Schule zu verbessern?
    Gibt es Beispiele bewährter Praxis?
    Welche Konsequenzen ziehen wir hieraus für unsere Situation in Rommerskirchen?

    Viele Fragen an den Referenten Dr. Rainer Strätz, stellvertretender Leiter des Sozialpädagogischen Instituts NRW, einer Einrichtung der Fachhochschule Köln, einen ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Elementarpädagogik. Strätz brachte zunächst gute Nachrichten mit: Grundschule und Kindergarten haben in den letzten Jahren ihre Arbeit aufeinander abgestimmt und Lehrer und Erzieher pflegen einen regen Austausch. Das hilft den Kindern ungemein. „Schule ist längst nicht mehr so, wie die jetzige Elterngeneration sie noch kennengelernt hat.“ Er begrüßte in diesem Zusammenhang den seit Jahren bestehenden Arbeitskreis zwischen Lehrern und Erziehern in Rommerskirchen. „Kinder wollen den Prozess des Übergangs aktiv mit gestalten und je mehr sie von der zukünftigen Situation kennen, desto sicherer können sie damit umgehen. Und auch die Eltern müssen bei diesem wichtigen Umbruch für die Familie mitgenommen werden.“ Dabei begrüßte Strätz, dass die Elternvertreter bei dieser Veranstaltung gleich mit dabei sind. „Sie sind für einen guten Schulstart unverzichtbar,“ so Strätz.
    Lehrer und Erzieher hatten im Vorfeld der Veranstaltung Kinder und Eltern zu ihren ganz persönlichen Erfahrungen, Ängsten, Hoffnungen und Wünschen befragt. Interessantes Ergebnis: Während Kinder überwiegend in freudiger Erwartung diesem neuen Lebensabschnitt entgegen gehen, bleiben die Eltern häufiger mit ihren Ängsten und Befürchtungen zurück. Strätz: „Die müssen wir in dem Prozess mitnehmen.“
    Die anwesenden Elternvertreter meldeten sich dann auch in der anschließenden Aussprache und Diskussion lebhaft zu Wort. Sie wünschen eine Beteiligung auf Augenhöhe. Die Vertreterin der Gemeinde Rommerskirchen Maria Theresia Kamp unterstrich noch einmal die Bemühungen der Gemeinde für eine gute und fachliche Kindergartenarbeit als Beitrag für eine gute Schulvorbereitung der Kinder. „Das Kind muss immer im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen.“ Hermann Zohren, der als Vertreter des Kreisjugendamtes die Diskussion moderierte, unterstrich die Chancen einer Elternbeteiligung für einen erfolgreichen Übergang des Kindes in die Schule.
     

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