Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

Dieses Thema im Forum "Pressemitteilungen" wurde erstellt von Tom69, 27 Oktober 2012.

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    Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Gemeinde Rommerskirchen, Martin Mertens, Alice Oswald und Jupp Kirberg, fordern vom Rhein-Kreis Neuss die Sicherstellung und Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung der Gemeinde Rommerskirchen nach 2013.
    Landrat Petrauschke hatte kürzlich angekündigt, dass der für den Grevenbroicher Süden und Rommerskirchen zuständige Rettungswagen, derzeit an der Rommerskirchener Gemeindegrenze am Kraftwerk Neurath stationiert, ab 2014 in die neue Feuerwache der Stadt Grevenbroich in Frimmersdorf verlegt werden solle.
    „Sollte der Rettungswagen ab 2014 vier bis fünf Kilometer weiter weg stationiert werden, würde das für uns eine Verschlechterung der Situation bedeuten. Im Ernstfall, insbesondere bei Schlaganfällen oder Herzinfarkten, zählt jede Minute!“ erklärt der Vorsitzende der Grünen-Ratsfraktion, Jupp Kirberg. Insbesondere ältere Menschen seien auf eine ausreichende Versorgung durch Rettungsfahrzeuge angewiesen, damit im Notfall rechtzeitig Hilfe zur Stelle sei.
    „Wir haben lange und intensiv für eine Verbesserung gekämpft. Erst im Juli hat der Landrat den Einsatzwagen an der Gemeindegrenze stationiert. Nun kommt der Wagen endlich in der rechtlich vorgeschriebenen Zeit. Wenn Landrat Petrauschke jetzt ankündigt, den Wagen ab 2014 wieder zu versetzten, ist das ein Schlag ins Gesicht der Menschen in Rommerskirchen!“ so die FDP-Fraktionsvorsitzende Alice Oswald. „Damit werden Menschenleben aufs Spiel gesetzt!“
    „Während im benachbarten Rhein-Erft-Kreis in allen Städten und Gemeinden die Rettungswagen in unter acht Minuten am Einsatzort sein müssen, gelten für die ländlicheren Gebiete im Rhein-Kreis Neuss nur zwölf Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen. Das ist schlimm genug – aber selbst die wurden in der Vergangenheit im Bereich Rommerskirchen in vielen Fällen nicht eingehalten, weil die Rettungswagen zu weit von der Gemeinde weg stationiert waren“ erklärt der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Martin Mertens.
    Nach einer langen Auseinandersetzung mit dem Kreis habe man schließlich eine Einigung erzielt und den Probebetrieb des Rettungswagens in der Werksfeuerwache des Kraftwerkes Neurath aufnehmen können. Erst jetzt könne die vorgeschriebene Einsatzzeit von zwölf Minuten knapp erfüllt werden.
    „Die Statistiken zeigen: Die Einsatzzahlen steigen von Jahr zu Jahr. Die Bevölkerung in Rommerskirchen wächst, die Menschen werden immer älter, der Straßenverkehr nimmt weiter zu. All das sind Faktoren, die eine Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung erfordern. Ein Abrücken des Rettungswagens von der Gemeindegrenze bedeutet hingegen eine Verschlechterung. Das können wir nicht hinnehmen“ so Mertens.
    „Wir fordern vom Kreis ein Konzept für die Stationierung eines Rettungswagens in Rommerskirchen, damit nach 2013 die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt und mittelfristig verbessert wird!“ so Oswald, Kirberg und Mertens.
     
  2. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Ein spontaner Gedanke dazu: Es ist doch zur Zeit "in" Seniorenwohnstätten zu errichten - werden diese eigentlich anders versorgt ?
    Wer hält die Statistiken vor und wer darf diese einsehen ?
    Wie verrechnet sich das bei einer Werksfeuerwehr (ist doch eine RWE-Werkswehr, wenn ich das richtig sehe?) - stellen die "nur" das Gebäude oder auch das Personal ? Wie finanziert sich das ?

    Und das jetzt mal echt nur spontan.

    VG ToM
     
  3. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Hi,
    ich kann vielleicht darauf kurz antworten:

    - nein, die Seniorenwohnstätten haben natürlich weder einen eigenen Rettungswagen noch Rettungssanitäter. Allerdings ist das Personal natürlich Erst-Hilfe-geschult. Im Notfall muss aber ein Notarzt und ein RTW aus Grevenbroich (jetzt: Neurath) oder Dormagen kommen.

    - die Statistiken hält der Kreis, er ist verantwortlich für die rettungsdienstliche Versorgung. Obwohl ich als Kreistagsabgeordneter Akteneinsichtsrecht habe, hat es Monate gedauert, bis man die Zahlen vorlegen wollte. Dazu wurden zunächst einmal die falschen, dann unvollständige Zahlen präsentiert. Ich gehe mal davon aus, dass dies aus Versehen passiert ist. Erst auf politischen und juristischen Druck kamen Zahlen zu Tage, die belegten, dass die Versorgung in der Vergangenheit nicht ausreichend war. Meine persönliche, private Sicht: Sie war katastrophal.

    - Wir haben im Gemeinderat eine - übrigens einstimmige - Resolution zur Stationierung eines Rettungswagens in Roki verabschiedet. Im Kreistag hat sich die CDU vehement dagegen zur Wehr gesetzt.

    - Durch vielfältige Gespräche und den öffentlichen Druck durch die Androhung rechtlicher Schritte hat man sich dann auf die Stationierung in der Feuerwache des RWEs in Neurath - als Probebetrieb - geeinigt. Ziel des Probebetriebes: Wenn die Zahlen belegen, dass die Einsatzzahlen besser sind als vorher, wird weiter nachgedacht.

    - Die Verbesserung der Zahlen wurde jetzt öffentlich dokumentiert. Dennoch will der Landrat den Wagen wieder abziehen.

    - RWE stellt nur das Gebäude, wobei die Kosten dafür vom Kreis (umgelegt über die Krankenkassen) übernommen werden. Personal- und Betriebskosten laufen über den Kreis, finanziert von den Krankenkassen.

    Entscheidend ist: Die 12 Minuten werden jetzt nur ganz knapp erreicht (vorgeschrieben sind mindestens 90 Prozent in UNTER 12 Minuten. Jetzt sind es 92 Prozent, wobei das heißt, dass 8 Prozent in deutlich mehr als 12 Minuten sind.)
    Jeder Kilometer Entfernung wird von den Rettungsdienstleistern mit 1 Minute gerechnet (- also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 60Km/h, was nur die Optimaldistanz bezeichnet - zugeparkte Straßen, Ortsdurchfahrten, Berufsverkehr, Treckergespanne oder Baustellen werden nicht mitgerechnet).
    Wenn die neue Wache 4,5 Km entfernt ist, braucht der Wagen allein rechnerisch 4,5 Minuten länger.
    Dann kann man schon jetzt ausrechnen, dass es nicht reicht.

    Ein Thema, was mich sehr verärgert, weil hier leichtfertig mit der Sicherheit der Bevölkerung umgegangen wird.
     
  4. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Da ich vor ein paar Wochen nach der Nachtschicht hinter dem RTW nach Hause gefahren bin, kann ich dazu sagen, das er vom Pförtner bis zur Doktorgasse ca 5 min gebraucht hat.
    Bis zum Altersheim - wo viele Einsätze hingehen - dauert es sicher nicht wesentlich länger. Da kann GV & Dormagen aktuell nicht mithalten...
     
  5. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Hallo ArchAngel,

    okay, das hört sich schon positiv an! Allerdings vermute ich mal, dass Du dann tasächlich NACHTdienst meinst .. also Du bist irgendwann gefahren, wenn nix auf den Straßen los ist, richtig ? Und dann mal weiter raus nach Anstel oder so. Ob das dann immer noch passt ?
    Wie auch immer, Danke an Dich und auch noch mal an Martin für die aufklärenden Worte.
    Was passiert denn eigentlich , wenn der RTW unterwegs ist und es in Roki zu einem weiteren Einsatz kommt ?

    VG ToM
     
  6. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    dann kommt ein rettunsmittel aus den umliegenden gemeinden das kann sein GV, Dormagen aus dem kreiss neuss wenn die auf reisen sind kommt der erftkreis ins spiel BM-Niederaußem bedburg oder Pulheim.
     
  7. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Das sind dann Situationen, die ich nicht miterleben möchte !
     
  8. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    das geht aber immer noch der rtw aus pulheim braucht ca 10-13 min von der bommstr. bis roki centum das rettungmittel aus GV war da auch nicht viel schneller die hilfsfrist für rettungsmittel im ländlichenbereich liegt bei ca 15 min wenn ich mich nicht irre
    wenn es aber um leben und tod geht ist das leider zu lange denn es kommt auf jede min an wie jeder sich denken kann
     
  9. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Na, wenn die tatsächlich dann vom Rhein-Erft Kreis einspringen isses ja wunderbar. Man stelle sich das vor, wenn der Wagen aus Dormagen oder so antuckert. Ginge ja mal gar nicht!

    VG ToM
     
  10. #10 gustlime, 28 Oktober 2012
    Zuletzt bearbeitet: 28 Oktober 2012
    AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    das ist wie immer wenn da am leittisch einer sitzt der mitdenkt weis er auch das es rettungsmittel im erftkreis gibt wenn nicht dann ..............ups leider kenne ich den alarmplan vom rheinkreis neuss nicht
     
  11. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Es war nachts, aber tagsüber ist auf der L375 auch nicht viel mehr los ;)

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, das, wenn schon ein RTW unterwegs ist, es so geregelt wird, das der nächste im Umkreis angefunkt wird, da weiß die Leitstelle schon gut Bescheid, wo wer unterwegs ist.
    Bei mir war der RTW aus GV (ca 10 min), der Notarzt war aus Neuss, vorher unterwegs in Dormagen (ca 13 min)
     
  12. AW: Rettungsdienstliche Versorgung in Rommerskirchen auch nach 2013 sicherstellen!

    Mal ne ganz andere Ecke: Wie sieht das eigentlich die UWG ? Scheinbar überhaupt nicht! (schliesse ich jedenfalls daraus, dass sie eben nichts zum Thema verlauten lassen)
     

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