Rhein-Kreis Neuss Hydro?

Discussion in 'Umwelt' started by nuts, Feb 12, 2009.

  1. #1 nuts, Feb 12, 2009
    Last edited: Feb 12, 2009
    Welche Auswirkungen wird eigentlich die Entscheidung von Hydro zum Rheinwerk in Neuss auf die übrigen Produktions-/Verarbeitungs-Standorte hier im Rhein-Kreis-Neuss haben.....z.B. in Grevenbroich (ehem. VAW) und Alu-Norf ???

    Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass hier alles so weitergeht als wäre nix passiert.....berichtet wird immer nur über das Rheinwerk....
     
  2. AW: Hydro?

    Tja...... also: Die Elektrolyseöfen im Rheinwerk werden "eingemottet", d. h. im Berdarfsfalle (steigende Preise) können diese wieder angefahren werden. Für die Mitarbeiter bedeutet dies erst mal Kurzarbeit. Die Giesserei im Rheinwerk bleibt bestehen, Alu-Norf auch. Damit ist die Versorgung des Werkes Grevenbroich für diese Legierungen gesichert. Die nun wegfallenden Legierungen werden aus Norwegen (oder woher auch immer)geliefert. Auch dort hat man die Kapazitäten der Hütten reduziert. Ab Ende des Jahres soll ja dann die Hütte in Qatar laufen.

    Für Grevenbroich konnte bis jetzt dank Personalumschichtung und dem gleichzeitigen Aufbau von Zeitkonten die Kurzarbeit abgewendet werden.
    Die Devise z. Zt. lautet: Zusammenrücken, Gürtel enger schnallen.....
    bisher haben wir nur ein "blaues Auge".

    Viele maulen, da defentiv weniger Geld in der Tasche ist, aber ich persönlich werbe um Verständnis und die Belegschaft sollte in diesen Zeiten enger denn je zusammenhalten...... wie schon vorm Altar: Wie in guten, also auch in schlechten Zeiten ! :pflaster:
     
  3. AW: Hydro?

    Ich finde es langsam beängstigend, wie oft man von Schließungen, Kurzarbeit, Drosselung der Produktion usw. hört. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies alles schon Auswirkungen der viel besungenen Finanzkrise sein sollen. Hier drängt sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass sich Unternehmen vor dem Hintergrund einer (zum Teil mitverschuldeten) globalen Krise schlicht gesund sanieren wollen. Auf Kosten der Leute, die auf ihren Job angewiesen sind. :dampfi:

    Vielleicht sollten einige (viele) Unternehmen sich mal Gedanken darüber machen, ob sie den Rotstift tatsächlich zuerst beim Personal ansetzen und deren Einkommen beschneiden, oder ob ein eigener Verzicht (z. B. auf den vierten Porsche in der Garage) nicht auch helfen kann. Personalkosten sind nunmal ein großer Posten in der Bilanz, aber das Personal - DIE MENSCHEN - sind kein Unkostenfaktor, sondern LEBENDES KAPITAL, ohne dass ein Unternehmen schlicht und ergreifend tot ist.

    Bevor ich mich weiter ereifere, ist es mir ein großes Bedürfnis, Froschi, seinen Kollegen und allen, die im Moment um Job und Einkommen zittern müssen zu wünschen, dass alles gut ausgeht und es beim "blauen Auge" bleibt. Den Unternehmen kann man nur sagen: Gewinn ist nicht alles - der Mensch ist viel wertvoller, denn DER hält diese Welt am drehen ... in diesem Sinne
     
  4. AW: Hydro?

    Hab Dank für Dein Mitgefühl.....
    Klar versuchen die Unternehmen in solchen Zeiten unpopuläre Massnahmen durchzusetzen.... mit Erfolg, aber i.d.R. sind diese zeitlich befristet.
    Im Falle des Rheinwerks war oder ist der hohe Strompreis der größte Kostenfaktor, natürlich auch als Folge der Umweltpolitik der letzten Jahre.

    Persönlich bin ich der Meinung, dass wir Deutschen ja gerne zum Pessimismus neigen und diese Stimmung durch die Medien auch noch forciert wird. Als Lichtblick werte ich da die seit einigen Tagen in der NGZ erscheinende Rubrik "Die gute Nachricht".
     
  5. AW: Hydro?

    Ich drücke die Daumen, dass die Mitarbeiter mit nem blauen Auge davon kommen und dass das "Gürtelengerschnallen" auch "belohnt" (mir fiel kein besseres Wort ein, hört sich dennoch bescheuert an) wird, indem die Mitarbeiter alle in Lohn und Arbeit bleiben.
     
  6. AW: Hydro?

    Danke, Nightwing, Du sprichst mir aus der Seele. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass nur zu oft und zu gerne beim Personal eingespart wird, da hier der größte "Kosteneinspareffekt" ohne viel Arbeit erzielt wird. DAS aber ist aus meiner Sicht viel zu kurz gedacht und bringt nachhaltig eher einen gegenteiligen Effekt.
    Gute Manager/Chef's versuchen andere Optimierungen oder Lösungen zu finden, was halt NICHT immer so einfach ist. Aber wer sagt, dass ein Manager-Job einfach sein soll (schließlich wird der in der Regel auch fürstlich entlohnt...aber den Topf will ich jetzt nicht aufmachen).

    OK, manchmal geht es wirklich nicht anders und dann muss auch mal der ein oder andere gehen bevor eine komplette Unternehmung ihre Pforten schließen muss und alle Mitarbeiter ihre Jobs verlieren.

    Es bleibt nicht einfach und ich glaube auch, dass die Finanzkrise derzeit als Grund für viele zu verschleiernde Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit herhalten muss...:pflaster:

    Aber: Nicht den Sand in den Kopfstecken.....es kommen auch wieder bessere Zeiten - ich drücke allen Betroffenen die Daumen, dass sie schnell wieder was finden oder die Kurzarbeit nicht zu lange dauert.
     

Share This Page