Groß-Silos für Agrarzentrum

AW: Groß-Silos für Agrarzentrum

Ratsbote, 27. Mai 2010

Es ist einfach so: Die Ratssitzungen haben einen sehr hohen Informationsgehalt und sind jedem NGZ-Artikel vorzuziehen. Ein Beispiel aus der Ratssitzung vom 27. Mai 2010: der geplante Umzug der Genossenschaft. Der Geschäftsführer der Buir-Bliesheimer und der planende Architekt informierten den Rat offen und ausführlich über das Vorhaben. Die Rommerskirchener Skyline wird sich kräftig ändern. Das Silo am Bahnhof wird früher oder später abgerissen, eine neue Siloanlage wird im Gewerbegebiet IV errichtet (direkt im Anschluß an die Tennisplätze, siehe „Amtsblatt der Gemeinde Rommerskirchen“ im Rheinischen Anzeiger vom 02. Juni 2010, auch auf der Homepage des Rheinischen Anzeigers als PDF abrufbar). Geplanter Baubeginn: November 2010, geplanter Probelauf des ersten Anlagenteils: Mai 2011. Die Buir-Bliesheimer will im Sommer 2011 die Getreideernte in die neuen Silos einlagern.

Die Gemeinde hat in der Sitzung Fotomontagen präsentiert, auf denen ungefähr zu erkennen ist, wie die neue Siloanlage das Bild Rommerskirchens prägt: von Sinsteden aus gesehen, von Eckum aus gesehen. Mit ein bißchen Phantasie kann man sich die Erscheinungsweise von der Bahnlinie bzw. von Vanikum aus vorstellen. Schade, die NGZ eröffnet ihren entsprechenden Artikel zwar mit einem Riesenbild, aber dieses Bild zeigt lediglich den alten Standort. Tolle journalistische Leistung: Foto im Großformat mit Inhalt, den jeder kennt. Aussagekräftiger wäre ja die Veröffentlichung einer der Fotomontagen gewesen. Kann natürlich sein, daß die Gemeinde die Fotomontagen nicht freigegeben hat. Dann hätte man sich den Abdruck des Fotos in der NGZ auch sparen können und lieber mehr Inhalt zum Thema geliefert. Zumal der Bilduntertext nicht korrekt ist: Nicht 1 Silo kommt an den neuen Standort, sondern, wenn ich mich nicht verzählt habe, 17 Silos mit unterschiedlichem Fassungsvermögen für verschiedene Getreidesorten und innerhalb dieser Getreidesorten für verschiedene Qualitäten (Bedarf der Mühlen). Von Sinsteden bzw. von Eckum aus wird man auf die Stirnseite der Anlage schauen, heißt: man sieht 3 Silos unterschiedlichen Durchmessers. Von Vanikum bzw. von der Bahnlinie aus sieht man die komplette „Breitseite“.

Zum Vergleich: in Titz-Ameln steht eine ähnliche Anlage. Ein Foto gibt es hier:

http://www.buir-bliesheimer.info/index.php?option=com_content&task=view&id=57&Itemid=95

Auf dem Foto sind zwei Silo-Reihen erkennen. In Rommerskirchen werden es auf jedenfall 3 parallel verlaufende Silo-Reihen werden, mit einer Höhe bis zu etwas über 30m, was ungefähr der Höhe bis zur Dachunterkante des Silos am Bahnhof entsprechen soll. Die Silos hinter Sportplatz / Tennisplatz werden also weithin sichtbar sein. Hübsch sieht es nicht aus. Und ob der Sonnenuntergang hilft?

Staubemissionen soll es keine geben, da die Entladung, im Gegensatz zur Anlage in Titz-Ameln, in einem geschlossenen Gebäude erfolgt. Sicherlich ein Zugeständnis hinsichtlich der nahen Ortslage und der hauptsächlichen Windrichtung.

Eine erhebliche Lärmbelästigung soll nicht zu erwarten sein. Die Entladestation als hauptsächliche Lärmquelle ist in einem geschlossenen Gebäude untergebracht. Zu rechnen ist natürlich ganzjährig mit einem mal mehr, mal weniger starkem Aufkommen an LKW- und Traktoren-Verkehr.

Die offizielle Anfahrt erfolgt über die B59n und den Kreisel an der ARAL-Tankstelle. Dies stellt eine Übergangslösung dar, bis das Gewerbegebiet IV eine eigene Zufahrt erhält. Die Buir-Bliesheimer geht nicht von nennenswerten Rückstaus in der Erntesaison aus. Die durchschnittliche Verweilzeit der Anlieferer ist kurz (ca. 25 Minuten: Wiegen, Entladen, nochmaliges Wiegen). Auf dem Betriebsgelände wird eine „Warteschleife“ eingerichtet: eine Fahrbahn, die um die Silos herumführt, sodaß erst am Ende dieser Schleife die Entladung erfolgt. Zudem rechnet die Buir-Bliesheimer damit, daß sich der Traktoren- zugunsten eines LKW-Transports verändert. Im Lauf der Zeit ist von einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen auszugehen, sobald die Betriebsstätten in Niederaußem und Bocklemünd geschlossen werden und die Transporte stattdessen nach Rommerskirchen gehen.

Auf dem Betriebsgelände werden Lagerstätten für Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel usw. eingerichtet. Zusätzlich wird eine „Selbstbedienungstankstelle“ für z.B. Pflanzenschutzmittel bereitgestellt, die rund um die Uhr und auch am Wochenende (also außerhalb der Betriebszeiten) von den Landwirten angefahren werden kann. Bezüglich des Pflanzenschutzlagers (Gefahrstoffe) wird noch das Gespräch mit der hiesigen Feuerwehr gesucht, in dem geklärt wird, ob die technische Ausrüstung im Gefahrenfall ausreichend ist.

Einen Bahnanschluß benötigt die Buir-Bliesheimer nicht. Von Rommerskirchen aus werden z.B. Mühlen in Neuss und Köln beliefert. Der LKW-Transport ist kostengünstiger und flexibler.

Die Zukunft des Verbrauchermarktes am Bahnhof ist noch ungewiß. Ein Umzug auf das neue Betriebsgelände erfolgt nicht. Vorerst wird der alte Standort aufrechterhalten.

Was mit den beiden alten Betriebsgeländen passiert, ist derzeit noch offen. Die Buir-Bliesheimer steht wohl in Gesprächen mit Käufern bzw. Investoren.

Soweit dieses Erinnerungsprotokoll. Hätte ich vorher gewußt, daß ich darüber einen Beitrag für das Portal schreiben werde, hätte ich mir einen Notizblock zur Sitzung mitgenommen ;-) Ist jetzt aber auch so schon ein wenig lang geworden ;-) Jetzt hoffe ich nur, daß ich alles richtig wiedergegeben habe. Zur Not kann sich ja die Gemeinde über Toms heimlichen Kanal äußern ;-)

LG, Smith

 

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Hi Smith, herzlichen Dank für die vielen Infos.

Dagegen hört sich der NGZ-Bericht ja relativ harmlos an.

 

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Jo, Kruemel, spricht doch nur dafür, sich lieber selber einen Überblick zu verschaffen, als sich nur auf die Lokal-Presse zu verlassen ;-)

LG, Smith

 

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auf jeden Fall....aber bekommen die Politiker bei der Optik nicht auch Bauchweh?

 

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Anscheinend nicht. Die Verwaltung hatte wohl auch mit mehr Widerstand gerechnet. Soweit ich das mitbekommen habe, hat sich in der Pause lediglich die SPD-Fraktion zur Beratung zurückgezogen. Ergebnis dieser Beratung: Die Bitte an die Buir-Bliesheimer, den äußeren Eindruck freundlicher zu gestalten, etwa durch farblichen Anstrich der Silos. Man verwies auch auf eine Siloanlage in oder bei Krefeld, die mit Malerei versehen ist. Der Architekt erklärte hierzu, daß dieses Bild nicht auf die Silos selbst aufgetragen wurde, sondern auf eine Art Leinwand, die vor die Silos gespannt wurde. Es war wohl ein Kunstobjekt, daß nicht auf lange Lebensdauer angelegt gewesen war, mittlerweile aber entgegen allen Erwartungen schon mehrere Jahre überlebt hat. Inwieweit die Buir-Bliesheimer dieser Bitte nachkommt, bleibt abzuwarten.

LG, Smith

 

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zur Nutzung des Geländes :

http://www.ngz-online.de/rommerskirchen/nachrichten/Hochsilo-weicht-Discounter_aid_878625.html

http://www.ngz-online.de/rommerskir...erstaendnis-fuer-Netto-Kritik_aid_879146.html

 

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Vielen Dank für die interessanten Artikel, Kruemel. Jetzt sind wir mal gespannt, was wann kommt....