Die Flüsse von London

Dieses Thema im Forum "Lesezeichen" wurde erstellt von Nightwing, 1 Oktober 2014.

  1. #1 Nightwing, 1 Oktober 2014
    Zuletzt bearbeitet: 2 Oktober 2014
    Ben Aaronovitch - sagte mir erstmal rein gar nix. Mittlerweile weiß ich, dass er einige Folgen der Serie "Dr. Who" geschrieben hat... was einiges erklärt... :) Aber nun zum Buch:

    Peter Grant, Jungpolizist in London, steht kurz davor einen todlangweiligen Bürojob zu bekommen. Als er in einem Mordfall zur Absicherung des Tatorts gerufen wird, trifft er auf einen Zeugen, der den Mord beobachtet haben will - einziges Problem: der Zeuge ist tot und außer Peter kann ihn niemand sehen.
    Als dann auch noch ein Chief Inspector Nightingale auf ihn zutritt, der ihm mitteilt dass er Magier im Dienste der Krone ist, der übernatürliche Verbrechen aufklärt und dass er Peter als "Zauberlehrling aufnehmen will, ist das der Beginn einer ebenso spannenden wie irrwitzigen, kurzweiligen und gut erzählten Geschichte...

    Was auf den ersten Blick nach einem "Harry-Potter-für-Arme-und-alles-schon-mal-da-gewesen" Plot klingt, entpuppt sich stattdessen als eine sehr gut gelungene Mischung aus Krimi, Fantasy, London-Führer, trockenstem britischen Humor, bestückt mit Protagonisten, die einem schnell ans Herz wachsen. Die Erzählung aus der (Ich)Perspektive von Peter und dessen ganz eigene Sicht der Dinge trägt sehr viel zum Lesespass bei. Zwei Beispiele:

    “Entgegen der verbreiteten Meinung ist die Metropolitan Police von London immer noch eine Organisation der Arbeiterklasse und lehnt als solche jede andeutungsweise Manifestation einer Offizierskaste ab. Das ist der Grund, warum jeder neu ausgebildete Constable ohne Rücksicht auf seinen Bildungsgrad erst mal eine zweijährige Probe- oder Anwärterzeit als gewöhnlicher Streifenpolizist absolvieren muss. Schon deshalb, weil nichts den Charakter besser festigt, als von den Mitbürgern beschimpft, bespuckt oder angekotzt zu werden.”

    "Also gibt es wirklich Magie", sagte ich. Und Sie sind ... was denn nun?"
    "Ein Zauberer."
    "Wie Harry Potter!"
    Nightingale seufzte. "Nein, nicht wie Harry Potter."
    "Wieso nicht?"
    "Ich bin schließlich keine fiktive Romanfigur", antwortete er.

    Die Bücher lesen sich sehr leicht, verlangen aber trotzdem ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, weil einige Dinge die für die Lösung der Fälle bedeutsam sind, weit vor einem evtl. "Geistesblitz" der Ermittler passieren. Oft muss einiges zusammenkommen, bevor Peter einen Schluss daraus ziehen kann.

    Mittlerweile gibt es vier Bände "Die Flüsse von London" - "Schwarzer Mond über Soho" - "Ein Wispern unter Baker Street" und "Der böse Ort" (den ich ganz frisch bekommen habe und noch nicht kenne...). Wer kein Problem mit Fantasyelementen hat und Humor á la Terry Pratchett mag, der findet hier kurzweilige Lektüre für kommende Herbsttage.
     
    Tom69 gefällt das.
  2. Ist ja lustig. Das Buch haben wir vor 2 Jahren gekauft - als Urlaubslektüre. Dann sollten wir es wohl doch mal lesen...
     
  3. Und die drei Folgebände am besten auch... die kann ich Euch - wenn Interesse besteht - gerne leihen.
     

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