[rlg][/rlg] Immer wieder werden Streitigkeiten – auch in Bagatellsachen – ohne vorhergehenden Versuch einer Streitbeilegung vor die Gerichte gebracht und dort bis in die letzte Instanz ausgetragen. Mancher steht am Ende dieses Weges trotz des im wahrsten Sinne "erstrittenen" Urteils vor einem Scherbenhaufen. Die Rechtsfrage ist zwar zu seiner Gunsten entschieden, die menschliche Beziehung mit dem anderen Beteiligten – oft den Nachbarn – ist aber oftmals für immer zerstört. Hinterher fragt er sich dann, ob Gesprächsbereitschaft oder ein wenig Entgegenkommen nicht für beide besser gewesen wäre. Viele Bürger teilen daher die Auffassung, dass sich vertragen besser als klagen ist. Zur Beilegung von bürgerlich .- rechtlichen Streitigkeiten bietet das Schiedsamtsgesetz in NRW die Hilfe der Schiedsfrau oder des Schiedsmannes an, die sich seit Jahrzehnten als Schlichter bewährt haben. Zehn Jahre hat Hildegard Bauer in Rommerskirchen als Schiedsfrau gearbeitet. Nun wurde Sie von Bürgermeister Albert Glöckner und Marcus Beuchel, dem stellvertretenden Dirktor des Amtsgerichts Grevenbroich verabschiedet. Dutzende Streitigkeiten hat Hildegard Bauer in ihrer 10 jährigen Tätigkeit geschlichtet. Bauer: "Leider war nicht jede Schlichtung von Erfolg gekrönt. Manche Streitführer waren allen Schlichtungsversuchen gegenüber resistent." Bürgermeister Albert Glöckner: "Aus eigener Erfahrung – manche der Streitfälle landen auch bei mir – weiß ich, wie sich manche Nachbarschaftsstreitigkeiten über Jahre aufbauen und kaum mehr lösbar sind. Dabei sollte jeder in sich gehen und sich fragen, ob dieser andauernde Streit es wert ist, die schönen Seiten des Lebens zu verdunkeln." Marcus Beuchel: "Die Schiedsleute leisten enorm wichtige Arbeit. Sie können vielfach schon Konflikte lösen, bevor es zu einem Prozess kommt und entlasten damit die Gerichte nennenswert."