Tutorial IG Blende 8: Karneval und der Fotoknips

Dieses Thema im Forum "RoKi-Bilderband" wurde erstellt von Coffy, 17 Februar 2009.

  1. #1 Coffy, 17 Februar 2009
    Zuletzt bearbeitet: 17 Februar 2009
    Bald ist die beliebte Karnevals-Session ja wieder vorbei, doch der Höhepunkt, der berühmt berüchtigte rheinische Strassenkarneval startet erst noch. Und zwar genau am Donnerstag. Da darf die Kamera nicht fehlen, um die tollen und bunten Kostüme mit ihren Trägern mal so richtig schön Abzulichten. Hier ein paar Tipps meinerseits...

    1) Rheinischer Karneval - Frohnaturen op d'r Stroß
    Alles ist bunt und alles ist heiter, warum soll man dies nicht auch mal auf seinen Bildern hervorheben. Also schnell mal im Manual der Kamera geblättert und geguckt, wie man die Farbsättigung verstellt. Nomalerweise ist ja weniger mehr, aber auf Fasteleer darf es ruhig mal was mehr sein!!! ---> Farbsättigung anheben!!! Macht doch daheim mal ein paar Probeschüsse, z.B. von bunten Luftballons oder Euren verkleideten Kindern bzw. Eurem Partner/Partnerin,... Irgend ein Opfer wird sich finden!!!
    TIPP: Probiert auch einmal das Gegenteil von mehr Farbe und nehmt bei der Bildbearbeitung hinterher mal die Farbe raus (S/W) oder stellt die Sepia-Tönung ein. Grundsätzlich sollten die Bilder aber immer farbig Fotografiert werden, da eine konvertierung in Schwarz/Weiss am PC eine besseres Ergebnis liefert.

    2) Portrait oder Gruppenfotos...???
    Wo es hier drauf ankommt ist die Schärfe, genauer gesagt die Tiefenschärfe. Für ein Portrait soll der Portraitierte knackscharf abgebildet sein, während der Hintergrund schön verschwimmt.
    Bei Gruppenfotos (Karnevals-Umzug oder so) soll vom ersten bis zum letzten jeder scharf abgebildet sein, also muss eine hohe Tiefenschärfe her. Wer die Grundlagen gelesen hat, weiss was nun kommt: Kameramodus "Av" (Blendenvorwahl). Anhand der hier vorhandenen Hardware mal ein paar "Richtwerte" für Besitzer von SLR's:
    Portrait = offene Blende --> 5.6 - 8
    Gruppenfoto mit viel Tiefenschärfe = mittlere bis geschlossene Blende ---> 13-22
    Da bei Kompaktkameras das Objektiv für jedes Modell anders ist, kann ich hier keine festen Empfehlungen ausstellen. Sofern Ihr die Blende beeinflussen könnt, stellt für Portraits den kleinsten Blendenwert ein und erhöht diesen dann mal um 2 Stufen. Für Gruppenfotos nehmt einen mittleren bis hohen Wert.
    Generell (sowol für SLR als auch Kompakte) gilt: Übung macht den Meister. Also nicht verzweifeln, wenn nicht gleich das gewünschte Ergebniss eintritt.

    3. Spiel mit der Schärfe
    Generell gilt für den Tiefenschärfenbereich: drittelt den Bereich. Ein Drittel des Tiefenschärfebereichs befindet sich stehts vor dem Punkt an dem Ihr scharf stellt. Logischer weise befinden sich die anderen 2/3tel hinter dem Punkt auf den Ihr scharf stellt.
    Was bedeutet das: Wenn der Tiefenschärfebereich richtig gewählt wurde und Ihr für einPortraitfoto beim Porträtierten genau auf die Augen scharf stellt, dann sollte der Schärfebereich von der Nasenspitze bis knapp hinter die Ohren verlaufen.
    Man kann sich diese "Regel" (1/3tel zu 2/3tel) auch zu nutze machen und einen schönen Schärfe/Unschärfe Verlauf in sein Bild bringen.

    4. (für Fortgeschrittene) Mitzieher
    Diese Technik kommt gut bei z.B. Strassenumzügen. Dabei wird auf ein sich Bewegendes Motiv scharf gestellt. Ihr verfolgt dieses Motiv in Eurem Sucher und schwenkt die Kamera quasie während des Belichtungsvorgangs mit. Dabei wird, sofern richtig ausgeführt, das Motiv scharf abgebildet und der (statische) Hintergrund verschwimmt in einer "Bewegungsunschärfe" durch das mitziehen.
    TIP: Wenn das Licht zulässt, stellt die niedrigste Lichtempfindlichkeit ein, schliesst die Blende (SLR: ca. Blende 13-20). Arbeitet mit Blitz und stellt diesen auf den 2ten Verschlussvorhang (zu dieser Technik in einem anderen Thema später mehr) und seht zu dass die Belichtungszeit ca. bei 1/5tel Sekunde oder länger (aber nicht zu lang!!!) ist.

    5. der Weissabgleich
    Problem: Wählt man einen falschen Weissabgleich bekommen die Bilder Farbstiche, meist in's bläuliche oder rötliche. Gerade bei Kunstlicht (in Räumen) kommt der Rotstich mit Automatischem Weissabgleich zum Vorschein. Lieber dann entsprechend "Kunstlicht" oder "Kunstlicht <H>" (für Halogen oder Neonröhren-Licht) einstellen.
    Dies kann viel Zeit bei der Bildbearbeitung hinterher sparen.

    Franks Tip:
    Wenn Eure Kamera das zulässt und das RAW- sowie JPEG-Format gleichzeitig speichern kann, so stellt dieses ein, achtet aber darauf eine ausreichend große Speicherkarte zu benutzen! Bei meinem Modell (EOS 40D) bekomme ich dann "nur" 50-70 Bilder auf eine 1GB Speicherkarte!!! Vertut Ihr Euch mal mit den Farben (zu bunt, Falscher Weissabgleich und damit Farbstichig) könnt Ihr dies im RAW Bild in der dig. Bildbearbitung später nachtunen. Bei der RAW-Aufnahme werden die Daten verlustfrei komprimiert und ohne weitere Bildbearbeitung der Kamera auf den Chip gebannt. Nachteil dieser Methode: Ein RAW Bild benötigt viel Speicherplatz (je nach Kameramodell zwischen 5 und 20 MB oder mehr!!); die Bilder müssen entsprechend Nachbearbeitet werden (Zeitaufwendig!); unscharfe Bilder kann man auch hiermit nur begrenzt retten! Vorteil: Farbstiche bei "Schnappschüssen" oder Belichtungsfehler können am PC leicht und ohne größere Qualitätsverluste korrigiert werden; die absolute Kontrolle über das Bildergebniss!!!
     

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