Im Juni wars soweit, und nun hab auch ichs mir mal besorgt: die neue Scheibe von Dream Theater. Nachdem mich die beiden Vorgängeralben nun nicht wirklich vom Hocker gehauen haben und ich immer noch ein wenig in der Awake / Change of Season - Phase schwelge, muss ich sagen: "Whow". Das habe ich so (!) nicht erwartet. Doch fangen wir mal ganz von vorne an, beim ersten Titel: 1. A Nightmare To Remember Der Anfang erinnert ein wenig an Scenes from a Memory. Allerdings beweisen DT mir hier eine so (für DT) nicht bekannte Härte. Besonders in den Vocals scheint sich hier neben der üblichen Stimme von James LaBrie ein ziemlicher "Brüllfrosch" austoben zu dürfen. Steht dem Titel gar nicht so schlecht. Geprägt ist dieses Stück dennoch von den für DT typischen melodischen Linien, man wird mit der für Dream Theater üblichen (aber erstklassigen) Kost bedient, die einem den Zugang zum Stück IMHO erst nach mehrmaligem audiophilen Genuss zur Gänze gewährt. Spielzeit: 18:10 min 2. A Rite Of Passage Das Ding ist echt ein Ohrwurm mit einer, für Dream Theatre Verhältnisse, ziemlichen Eingängigkeit. Deswegen ist der Track nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Selbst nach dem 10ten durchlauf zählt er mit zu meinen Lieblingen. Spielzeit: 8:38 3. Wither Hier fühle ich mich ein wenig in die "Falling into infinity"-Zeit zurückversetzt. Schöne Melodien die zum Mitsingen animieren. Ein etwas getragener, dennoch typisch DT - Track. Mit einer Spielzeit von 5:25 min übrigens der kürzeste Track des Album. 4. The Shattered Fortress Hier wirds dann schon wieder ein wenig progressiver und auch härter. 6:00 vom Awake-Album lässt grüßen. Der Zugang erschliesst sich mir auch hier erst nach mehrmaligem hören. Meines Erachtens ist dies der schwächste Track des Album. Allerdings auf einem wirklich hohen Niveau!! Spielzeit: 12:49 min 5. The Best Of Times Sehr bombastisch, wirklich seeehr bombastisch. Aber auch wirklich genial. Hier herscht Gänsehautgefahr. Melodisch, eingängig, alles andere als langweilig und ein wenig theatralisch. Ob DT hier iher beste Ballade aller Zeiten geschrieben haben??? Bildet Euch am besten euer eigenes Urteil. Spielzeit: 13:09 6. The Count of Tuscany ...bildet den krönenden Abschluss eines der besten DT Alben die ich kenne. Hier wird musikalisch noch einmal eine komplette Quintessenz der vorangegangenen Stücke gezogen. Ehrlich gesagt, mein absoluter Favorit des Albums! Angefangen mit schönen akustischen Gitarren baut sich dieser Track auf. Gipfelt nach 4 min in einem progressiven Highlight, bevor das erste mal James LaBries Stimme ertönen darf. Von da an geht es mit ziemlichem Druck nach vorne. Um dann nach ca. 10 min. in einem Keyboard-/Gitarrensolo zu verlieren, und sich in einem balladesken Teil (zum weinen schön) wieder zu finden. Dieser fliesst in einen Ohrwurm der ersten Klasse über, um nach über 19 min. harmonisch aus zu laufen. Spielzeit. 19:16 min. Fazit: Jeder der DT kennt, weiss, dass die Jungs ihre Instrumente Studiert haben um damit eins zu werden. Dies wird auf diesem Album wieder eindeutig unter Beweis gestellt. Wirklich mal wieder ganz große Kunst!!! Ich finde, es ist eines der besten Dream Theatre Alben und kann an Freunde der progressiven Rockmusik eine ganz klare Empfehlung aussprechen. 9,8 von 10 Points! Wer allerdings weniger auf (härtere) Rockmusik steht sollte seine Finger von diesem Teil lassen!