Peru: Reise- und Sicherheitshinweise

Dieses Thema im Forum "Reisehinweise" wurde erstellt von Roki Portal verbraucher Service, 17 August 2017.

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    Peru: Reise- und Sicherheitshinweise


    Stand 17.08.2017
    (Unverändert gültig seit: 17.08.2017)



    Letzte Änderungen:
    Redaktionelle Änderungen



    Aktuelle Hinweise


    Aufgrund heftiger Regenfälle kam es im März und April 2017 zu starken Überschwemmungen insbesondere im Norden des Landes. Durch Erdrutsche und überlaufende Flüsse sind Straßen unpassierbar und Wohngebiete beschädigt worden. Betroffen waren vor allem die Provinzen Tumbes, Piura, Lambayeque, La Libertad und Áncash. Auf der Hauptverbindungsstraße in Richtung Süden (und damit in die Hauptstadt Lima) kann es nach wie vor wegen der Installation von Behelfsbrücken und Reparaturarbeiten zu Behinderungen kommen. Mit längeren Fahrtzeiten muss gerechnet werden. Auch beim Flugverkehr in die genannten Provinzen kann es weiterhin zu Behinderungen und Flugausfällen kommen.

    Reisende können sich über die Lokalbüros von iPerú, der Externer Link, öffnet in neuem FensterTouristeninformation Perus, über die jeweilige Situation vor Ort informieren.

    Der Vulkan Sabancaya im Süden des Landes ist weiter aktiv. Der in einigen Bezirken der Provinz Caylloma ausgerufene Notstand besteht weiter fort. Für Anwohner in der Region wird regelmäßig ein sogenannter Aschestreualarm ausgelöst.
    Der Vulkan befindet sich ca. 80 km nordwestlich von Arequipa und ca. 30 km südöstlich der Colca Schlucht, beides touristische Ziele in Peru. Bisher kommt es zu keinen Einschränkungen im Reiseverkehr in dieser Region; der Aschestreualarm gilt nicht für die Stadt Arequipa.

    Reisende sollten dennoch die lokalen Medien und diese Reise- und Sicherheitshinweise verfolgen, um sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und den Anweisungen der lokalen Behörden Folge leisten. Aktuelle Lageberichte des peruanischen geophysikalischen Instituts IGP in spanischer Sprache sind Externer Link, öffnet in neuem Fensterhier zu finden.


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    Landesspezifische Sicherheitshinweise


    Kriminalität
    In Peru herrscht für Touristen im Vergleich zu den EU-Staaten ein höheres Risiko, Opfer von Diebstählen oder Überfällen zu werden. Auf der Panamericana (Hauptverbindung Nord - Süd) wird seit einiger Zeit, besonders in den Regionen um Ica und Arequipa, ein Anstieg der Überfälle auf Überlandbusse registriert. In Lima wird zu besonderer Vorsicht abends in der Innenstadt geraten. Auf Märkten und in Busstationen sind Diebstähle häufig.

    In Cusco wurde zwar ein digitales Video-Überwachungssystem rund um die Plaza de Armas installiert; es wird dennoch empfohlen, besondere Vorsicht walten zu lassen und wie in anderen Städten auch nachts nicht allein zu Fuß durch die Stadt zu gehen.

    In einigen Provinzen, z.B. im Tal der Flüsse Ene, Apurímac und Mantaro (auf Spanisch abgekürzt VRAEM), wurde zur Bekämpfung des Drogenanbaus und zur Terrorismusabwehr der Ausnahmezustand verhängt. Polizei und Streitkräfte verfügen über weitreichende Sonderrechte.

    Im VRAEM kommt es gelegentlich zu Überfällen bewaffneter Gruppen auf Angehörige und Einrichtungen der Sicherheitskräfte. Eine Gefährdung von Reisenden kann nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, die genannte Region zu meiden. Auch die Strecke von Huánuco über Tingo Maria - Tocache nach Tarapoto und weiter nach Yurimaguas bzw. nach Pucallpa sollte gemieden werden. Dort ist die Gefahr für Überlandreisende besonders hoch.

    In der abgelegenen Gegend auf dem Trek Choquequirao-Machu Picchu (Bezirk Vilcabamba) in der Region Cusco kam es 2011 zu mehreren Überfällen schwer bewaffneter, offensichtlich politisch motivierter Gruppierungen auf Touristengruppen. Reisende, die eine Wanderung oder Tour durch diese Gegend planen, werden zu allergrößter Vorsicht aufgerufen. Es wird dringend empfohlen, sich bei der Vorbereitung gewissenhaft mit ortskundigen Personen abzustimmen.

    Die Benutzung von Bussen kann besonders in den Gebirgsregionen u. a. aus Sicherheitsgründen nicht unbedingt empfohlen werden. Es gibt häufig Unfälle von Überlandbussen mit einer großen Anzahl von Toten und Verletzten. Dies betrifft auch die Möglichkeit der Anreise nach Machu Picchu mit dem Bus über Hidroelectrica, bei der unbefestigte Gebirgsstraßen befahren werden.
    Sicherer ist die übliche Route der Anreise nach Machu Picchu mit dem Zug über Aguas Calientes.
    Landesweit sollten nächtliche Busfahrten grundsätzlich vermieden werden.

    Bei Anreise mit Flussschiffen von Pucallpa oder Yurimaguas aus nach Iquitos wird empfohlen, auf die Qualität des Anbieters und der eingesetzten Schiffe zu achten und nur moderne Schiffe zu nutzen. Ansonsten besteht die Gefahr schlechter hygienischer Zustände und schlechter Verpflegung an Bord. In Iquitos sollten Ausflüge in den Urwald grundsätzlich nur bei offiziellen Agenturen gebucht werden und keinesfalls bei informellen Anbietern auf der Straße.

    Besonders in Lima, Arequipa und Cusco ist bei der Auswahl der Taxis größte Vorsicht geboten, da bei zahlreichen Verbrechen wie Raub und Vergewaltigung Taxifahrer mit involviert waren. Besonders in den touristisch beliebten Orten gibt es regelmäßige Fälle von sogenannten Express-Kidnappings. Dabei werden die Opfer meistens im Taxi überwältigt und bis zu 24 Stunden festgehalten – in dieser Zeit wird u. a. mit ihren Kreditkarten an Geldautomaten Geld abgehoben. Besonders gefährdet sind Besucher von Diskotheken. Zumeist kann in den Bars und Restaurants kostenlos ein Taxi bestellt werden. Auch Türsteher vor Diskotheken kennen häufig zuverlässige Taxifahrer. Inzwischen sind die meisten Restaurants auch direkt per Funk mit Taxizentralen verbunden, so dass keine Notwendigkeit besteht, ein Taxi von der Straße zu nehmen.

    Es wird grundsätzlich empfohlen, nur offizielle, registrierte und wenn möglich telefonisch vorbestellte Taxis zu benutzen, deren Fahrer sich ausweisen können bzw. deren Ausweis sichtbar im Taxi hängt. Nutzer von Smartphones haben außerdem die Möglichkeit, über entsprechende Apps (z. B. Easy Taxi und Taxibeat) Taxis zu bestellen.

    Auch nach der Ankunft am Flughafen Lima „Jorge Chavez“, der am Rande der Stadt in Callao liegt, werden leider immer wieder Touristen während des Taxitransfers oder bei Ankunft am Fahrtziel beraubt. Es wird dringend empfohlen, alle Gepäckstücke und vor allem auch Handgepäck und -taschen im Taxi außer Sichtweite von Passanten zu verstauen, da es an verstopften Kreuzungen und roten Ampeln oft zu Überfällen kommt, bei denen die Fensterscheibe des Taxis eingeschlagen wird. Gelegentlich sind Taxifahrer an Überfällen beteiligt. Deshalb wird geraten, den Flughafentransfer nach Lima über die innerhalb des Ankunftsbereichs ansässigen, Externer Link, öffnet in neuem Fensterlizensierten Taxi- und Busgesellschaften zu organisieren und stets wachsam zu sein.

    Es wird ferner empfohlen:

    • Immer Aufmerksamkeit walten zu lassen, möglichst nicht allein und vor allem nicht nachts zu reisen bzw. sich nachts nicht allein und immer in gut beleuchteten Straßen und Zonen aufzuhalten;
    • bei Überfällen auf keinen Fall Gegenwehr zu leisten oder die Täter zu provozieren;
    • bei der Wahl der Unterkunft auf Sicherheitsaspekte (Nachtwächter, Hotelsafe, Zimmertelefon) zu achten;
    • bei Bahn- und Busreisen Wertsachen nicht im Handgepäck, sondern am Körper zu tragen; Diebstähle in Bussen und an Busterminals sind weit häufiger als in preiswerten Hotels;
    • Kreditkarten nicht ständig mit sich zu führen, vor allem nicht abends und nachts; nur die benötigte Menge Geld mitzunehmen und Wertgegenstände, Reiseschecks und Dokumente im Hotelsafe zu hinterlegen;
    • Rucksäcke und Taschen nicht über die Rückenlehne von Stühlen in Restaurants oder auf öffentlichen Plätzen zu hängen; Taschen und Rucksäcke immer dicht am Körper zu tragen;
    • Geld nur in Banken und Wechselstuben zu tauschen sowie das öffentliche Vorzeigen von großen Geldbeträgen oder wertvollem Schmuck und Uhren etc. zu vermeiden;
    • Armenviertel in Großstädten zu meiden;
    • wegen der Verkehrs- und Kriminalitätsrisiken auf nächtliche Überlandfahrten zu verzichten;
    • jede Berührung mit Drogen aller Art zu unterlassen (hohe Strafen, s. u.), Vorsicht walten zu lassen gegenüber Personen, die während der Reise Ihr Vertrauen erwecken wollen, und Gepäck nie unbeaufsichtigt zu lassen;
    • nur Dienstleistungen von bekannten/empfohlenen Reisebüros und Reiseführern in Anspruch zu nehmen und keine Touren auf der Straße zu kaufen; Fremdenführer sich entsprechend ausweisen zu lassen
    • sich für Fragen und Hilfe an die Reiseleiter und/oder die Touristenauskunft und ggf. die Polizei bzw. die Touristenpolizei zu wenden.

    Reisen über Land
    Im Kampf gegen den Drogenhandel wurde der Notstand um die Distrikte Ramón Castilla und Yavarí in den Grenzgebieten zu Kolumbien und Brasilien erweitert. Mit den ohnehin üblichen Einschränkungen im Reiseverkehr ist durch diese Maßnahmen zu rechnen.

    Die von Ecuador nach Chile führende gebührenpflichtige Haupttransitstrecke „Panamericana“ ist durchgehend gut ausgebaut. Reisende, die mit einem Privat-Kfz unterwegs sind, sollten die an den Mautstationen („Peaje“) ausgegebenen Tickets gut aufbewahren. Bei Unfällen oder Pannen steht Reisenden durch die Zahlung der Maut kostenlose Hilfe zu, die Notrufnummern sind auf dem Mautticket abgedruckt.

    Im Landesinneren sind einige weitere Hauptverbindungsstraßen gut ausgebaut, in abgelegenen Gegenden sind hingegen auch die Verbindungen zwischen größeren Orten zumeist nicht befestigt und im Hochland gelegentlich – besonders während der Regenzeit in den Sommermonaten November bis April - wegen Erdrutschen nicht oder nur schwer befahrbar.

    Von Nachtfahrten mit eigenem PKW wird wegen des Unfall- und Überfallrisikos grundsätzlich abgeraten.

    In Peru kommt es landesweit immer wieder regional zu sozialen Unruhen, die schnell eskalieren können. Häufig kommt es zu kurzfristig organisierten und unangekündigten Straßenblockaden und dabei auch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung gegen Reisende. Die Bewegungsfreiheit wird dadurch in den betroffenen Gebieten zeitlich und räumlich stark eingeschränkt. In jüngerer Zeit waren besonders die Regionen um Puno am Titicacasee und Cusco sowie die Region Cajamarca betroffen.

    Naturkatastrophen
    Peru liegt in einer seismisch aktiven Zone. Es kommt deshalb häufig zu Erdstößen von geringerer Intensität, von Zeit zu Zeit allerdings auch zu stärkeren Beben, so zuletzt am 15. August 2016 in der Provinz Caylloma, wo vier Todesopfer zu beklagen waren. Im August 2007 forderte ein Erdbeben in der Region Ica Hunderte von Todesopfern. Informationen zum Verhalten bei Erdbeben bietet das Externer Link, öffnet in neuem FensterMerkblatt des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam.

    Starke Regenfälle besonders in den Monaten November bis April können dazu führen, dass Flüsse zu reißenden Strömen werden, Straßen, Brücken und das Gleisbett von Zügen überfluten oder wegschwemmen, Erdrutsche Straßen blockieren usw. Dadurch können Fahrzeuge auf Überlandreisen an der Weiterfahrt gehindert werden oder Ortschaften über mehrere Tage auf dem Landwege nicht mehr zugänglich sein. Auch die beliebte Zugverbindung von Cusco nach Machu Picchu ist gelegentlich betroffen.
    Für aktuelle amtliche Wetterwarnungen empfiehlt sich die Homepage des Servicio Nacional de Meteorologia e Hidrologia (entspricht dem Deutschen Wetterdienst): Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.senamhi.gob.pe/. Bei Naturkatastrophen gibt die staatliche Behörde für Katastrophenschutz (INDECI) aktuelle Hinweise in spanischer und englischer Sprache: Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.indeci.gob.pe/.

    Reisende in Peru sollten die Medienberichte stets aufmerksam verfolgen, sich bei ihren Reisebüros rückversichern und ihre Reiseplanung auch kurzfristig entsprechend anpassen. Die über 30 landesweiten Büros von „iPeru“ (staatliche Touristenauskunft und –assistenz) helfen in der Regel sehr rasch und zuverlässig mit aktuellen Hinweisen weiter. Erreichbarkeit: 24-Std.-Tel.: +51 1 574 8000, Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.peru.travel sowie Externer Link, öffnet in neuem FensterAngebote-des-maklerburos für eine Übersicht der Regionalbüros, E-Mail: iperu@promperu.gob.pe .

    Krisenvorsorgeliste
    Deutschen Staatsangehörigen wird grundsätzlich empfohlen, sich in der Externer Link, öffnet in neuem FensterKrisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen.

    Weltweiter Sicherheitshinweis
    Es wird gebeten, auch den Externer Link, öffnet in neuem Fensterweltweiten Sicherheitshinweis zu beachten.


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    Allgemeine Reiseinformationen


    Peru wird alljährlich von knapp drei Millionen Besuchern bereist. Die Städte und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste können unter Beachtung der o. g. Sicherheitshinweise über die gesamte Länge mit privaten Pkws oder öffentlichen Verkehrsmitteln befahren werden. Dies gilt auch für Fahrten in die „Sierra“ (Andenhochland) nach Cajamarca, Huaraz (Callejón de Huaylas) Chanchamayo, von Pisco nach Ayacucho, von Nazca nach Cusco und weiter nach Puno, und nach Arequipa, einschl. Cañon de Colca sowie ebenfalls die Weiterfahrt nach Puno.

    Große Teile Cuscos und der Umgebung gehören zum Weltkulturerbe und stehen unter Denkmalschutz. Die in manchen archäologischen Parks bestehenden Verbote von Picknicks, Lagerfeuern, Campen u. ä. sollten unbedingt respektiert werden. Bei Verstößen muss mit Strafverfolgung gerechnet werden.

    Bei der Teilnahme an Schamanen-Ritualen in den peruanischen Urwaldregionen wird zu Vorsicht aufgerufen. Durch den Genuss des halluzinogen wirkenden Mittels Ayahuasca ist es schon öfters zu schweren Erkrankungen und sogar Todesfällen von Touristen gekommen. Vor der Anreise zu solchen Ritualen sollten Reisende sich unbedingt bei iPeru (s. o.) oder bei formell etablierten Tourismusagenturen beraten lassen.

    Von vom Flughafen „Maria Reiche“ in Nazca abgehenden Flügen über die Nazca-Linien wird derzeit grundsätzlich abgeraten. Der technische Zustand der dort eingesetzten Kleinflugzeuge, die Qualifikation der Piloten und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften entsprechen oft nicht europäischem Standard. Seit Dezember 2007 ist es zu mehreren Zwischenfällen gekommen, darunter drei Flugzeugabstürze mit insgesamt 18 Todesopfern und mehreren Notlandungen. Die Standards am Flughafen in Pisco, von wo ebenfalls Überflüge der Nazca-Linien angeboten werden, sind nach derzeitigen Erkenntnissen besser.

    Die Region Ancash um die Stadt Huaraz ist bei Bergsteigern sehr beliebt. In Notfällen können Reisende die peruanische Bergwacht („Unidad de Salvamento de Alta Montaña“, E-mail: usam@pnp.gob.pe, Tel. +5143 793333, +5143 793327, +5143 793291) kontaktieren.

    Geldversorgung
    Barabhebung von Landeswährung (Nuevos Soles) sowie von US-Dollar an Geldautomaten ist grundsätzlich mit Kreditkarte, hingegen nur sehr eingeschränkt mit EC-Karte (MAESTRO-System) möglich. Mit EC-Karten des „V-Pay“-Systems sind grundsätzlich keine Barabhebungen möglich. Reiseschecks sind nicht überall gegen Bargeld einzutauschen. Mit US-Dollar kann vielerorts direkt gezahlt werden.
    Bei Problemen mit der Geldversorgung können Reisende sich z. B. mit der WESTERN UNION BANK in Verbindung setzen. Sie ist in allen größeren Städten Perus vertreten, Geldüberweisungen aus dem Ausland können schnell (oft noch am gleichen Tag) erfolgen.
    Euro-Scheine können zumindest in Lima, Arequipa, Puno und Cusco in Wechselstuben umgetauscht werden. Außerhalb größerer Orte ist der Umtausch von Euro und gelegentlich auch US-Dollar in peruanische Soles problematisch.

    Ausweispflicht im Land
    Nach peruanischen Vorschriften muss stets ein gültiges Personalpapier mitgeführt werden. Es empfiehlt sich, eine Kopie des Passes mitzuführen und sie gesondert aufzubewahren. Die Nutzung innerperuanischer Flüge und selbst die Mitnahme in Überlandbussen ist nicht immer gewährleistet, wenn kein Pass (bei Busreisen reicht zumeist eine Passkopie) vorgelegt werden kann. Gelegentlich wird auch eine Diebstahlsanzeige ersatzweise anerkannt.

    Passverlust
    Für die Wiederausreise nach einem Passverlust ist stets eine Verlust- bzw. Diebstahlsanzeige bei der peruanischen Nationalpolizei, die so genannte "denuncia", erforderlich. Die Anzeige kann grundsätzlich nur bei der für den Ort des Diebstahls/Verlusts zuständigen Polizeistation aufgegeben werden. Reisende müssen sich bei der Abgabe der „denuncia“ auf bürokratische und umständliche Abläufe einstellen. Die deutsche Botschaft in Lima stellt Betroffenen anschließend schnellstmöglich einen vorläufigen Reisepass oder einen Reiseausweis zur Rückkehr nach Deutschland aus.
    Nach Ausstellung des neuen Reisedokuments muss der peruanische Einreisestempel in das neue Reisedokument „übertragen“ werden. Dies kann laut Auskunft der Einwanderungsbehörde unmittelbar vor der Ausreise am Flughafen Lima erledigt werden und nimmt – je nach aktueller Auslastung der Bediensteten – einige Zeit in Anspruch. Weil es in verschiedenen Fällen vorkam, dass dadurch gebuchte Flüge nicht angetreten werden konnten, wird frühzeitiges Erscheinen bei der Passkontrolle (ca. 3 Stunden vor dem Abflug) empfohlen. Für die Übertragung wird eine Gebühr von 13 Peruanischen Soles fällig.
    Alternativ können sich betroffene Reisende dafür auch an die peruanische Einwanderungsbehörde Externer Link, öffnet in neuem FensterSuperintendencia Nacional de Migraciones (Av. España 734, Piso 3, Breña, Lima 05; geöffnet Mo-Fr bis 8-13 Uhr; zumeist nur spanischsprechende Bedienung) oder an eines ihrer Büros in der Provinz wenden.

    Sonstige Informationen für Peru-Reisende erteilen die Externer Link, öffnet in neuem FensterDeutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer, die Externer Link, öffnet in neuem FensterPeruanische Botschaft in Deutschland und der Externer Link, öffnet in neuem FensterSouth American Explorers Club.

    Bei Beschwerden über die Behandlung oder vermeintliche Übervorteilung durch Hotels, Fluglinien oder Reiseunternehmen in Peru ist das Externer Link, öffnet in neuem FensterAmt für Verbraucherschutz INDECOPI zuständig.
    Die Policía de Turismo (Touristenpolizei) kann in der Calle General Vidal 230, Miraflores, Lima 18, Telefon: +511 715655 oder +511 7156553, E-mail: cia_investigaciones@hotmail.com erreicht werden, unter Notfallnummer 0800-22221 auch 24-Std./Tag in spanischer und englischer Sprache. Neben den örtlichen Polizeidienststellen kann die Touristenpolizei unabhängig vom Tatort in allen Notfällen angesprochen werden, z.B. auch Abgabe einer Anzeige bei Raub oder Diebstahl.

    Notfallmedizinische Dienstleistungen auf europäischem Niveau bietet als Koordinierungsstelle für touristische Notrufe in ganz Peru (mit Unterstützung der Polizei) die Externer Link, öffnet in neuem FensterSouth American Rescue Association Peru SAC.


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    Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige


    Reisedokumente
    Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

    Reisepass: Ja

    Vorläufiger Reisepass: Ja, bei Reise über die USA US-Visum erforderlich

    Personalausweis: Nein

    Vorläufiger Personalausweis: Nein

    Kinderreisepass: Ja, bei Reise über die USA US-Visum erforderlich

    Anmerkungen:
    Alle Reisedokumente müssen sechs Monate ab Einreise gültig sein.

    Visum
    Touristen können sich seit 01.03.2017 wieder bis zu 183 Tage pro Jahr in Peru aufhalten. Die vorherige Beantragung eines Visums ist für einen touristischen Aufenthalt nicht erforderlich, dieses wird bei Einreise erteilt. Bei Einreise auf dem Landweg wird eine - zuvor auszufüllende - Einreisekarte („Tarjeta Andina de Migración“) mit der Aufenthaltsdauer ausgegeben, die für die Dauer des Aufenthalts aufbewahrt und bei der Ausreise wieder vorgelegt werden muss.
    Bei Einreise über den Flughafen Lima ist die Karte nicht obligatorisch, meist werden lediglich die Einreise- und Aufenthaltsdaten in einem IT-System erfasst. Reisende sollten darauf achten, dass das Grenzpersonal bei der Einreise die bewilligte Aufenthaltsdauer im Pass, ggf. auf der Einreisekarte und im IT-System vermerkt.

    Einreisende Touristen müssen gelegentlich Weiterreise- oder Rückflugticket vorlegen, obwohl dies nicht den offiziellen Einreisevorschriften entspricht.

    Die Entscheidung, welche Aufenthaltsdauer im Einzelfall bewilligt wird, obliegt den Grenzbehörden und kann auch z.B. von der deutschen Botschaft nicht beeinflusst werden.
    Eine nachträgliche Verlängerung der vorgegebenen Aufenthaltsdauer ist nicht möglich.
    Bei Überschreitung muss bei der Ausreise eine Geldstrafe in Höhe von derzeit 4,- Peruanischen Soles pro Tag der Überschreitung bezahlt werden, bevor das Land verlassen werden kann. Auch bei Verlust der Einreisekarte kann bei Ausreise eine Geldstrafe erhoben werden.

    Detaillierte Informationen sind in spanischer Sprache erhältlich unter Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.migraciones.gob.pe oder bei den peruanischen Auslandsvertretungen in Deutschland bzw. Ihrem Wohnsitzland.

    Auch bei Einreise auf dem Landweg sollte unbedingt das Einreisedatum durch einen Stempel der Grenzbehörde im Pass (und auf der Einreisekarte) dokumentiert und sichergestellt werden, dass die Einreise auch in elektronischer Form im System erfasst wird. Andernfalls wird von einem illegalen Aufenthalt ausgegangen, der zu erheblichen Problemen bei der Ausreise und im ungünstigsten Fall zu einer kostenpflichtigen Abschiebung führen kann.

    Da einige Grenzübergänge wie etwa in Puno (bei Einreise aus Bolivien) nachts nicht besetzt sind und folglich die o.g. Einreiseformalitäten nicht erfüllt werden können, sollte bei der Reiseplanung unbedingt darauf geachtet werden, dass die Einreise tagsüber erfolgt.

    Hinweise zur Reise mit Minderjährigen
    Zur Ausreise aus Peru ist gemäß Mitteilung der peruanischen Einwanderungsbehörden für Minderjährige, die nicht von beiden sorgeberechtigten Eltern begleitet werden, unter folgenden Umständen zwingend die Vorlage einer von einem peruanischen Notar ausgestellten Zustimmungserklärung des nicht mitreisenden Elternteils oder eine gerichtliche Ausreisegenehmigung erforderlich:
    - für Minderjährige, die (auch) die peruanische Staatsangehörigkeit besitzen, bei Wohnsitz in Peru oder bei im Ausland wohnhaften Peruanern nach einem Aufenthalt in Peru von über 90 Tagen;
    - für Minderjährige, die nicht die peruanische Staatsangehörigkeit besitzen, nur bei Wohnsitz („Residencia“) in Peru.
    Nähere Informationen (auf Spanisch und Englisch) finden Sie auf der Webseite der Einwanderungsbehörde Externer Link, öffnet in neuem Fenster"Migraciones".

    Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie nur direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate Ihres Ziellandes.



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    Besondere Zollvorschriften


    Informationen über Zollvorschriften in Peru finden sich auf der Webseite der peruanischen Obersten Zollbehörde (auf Spanisch und Englisch): Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.sunat.gob.pe.

    Für die Rückreise aus Peru nach Deutschland wird in Ergänzung der allgemeinen deutschen Zollvorschriften darauf hingewiesen, dass selbst kleine Mengen von losem oder auch abgepacktem Coca-Tee vom deutschen Zoll beschlagnahmt werden und die versuchte Einfuhr von Coca-Tee einen Verstoß gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz darstellt.

    Die temporäre Einfuhr eines PKW oder Motorrads für Reisen in Peru ist möglich, aber kompliziert. In aller Regel erteilen die peruanischen Zollbehörden Genehmigungen für 90 Tage, die nicht verlängert werden können. Wenn das Fahrzeug nicht rechtzeitig ausgeführt wird, ist das Risiko einer Beschlagnahmung oder Enteignung sehr hoch.

    Versand von elektronischen Apparaten, Ersatzteilen, Kamerazubehör, Kosmetika u. ä. per Post oder Kurier nach Peru: Die Zollauslösung ist kostspielig und zeitaufwändig; sie kann nicht durch die Botschaft oder die Honorarkonsuln vorgenommen werden. Sendungen, die für Empfänger in der Provinz bestimmt sind, werden zum Teil in Lima zurückgehalten.

    Es ist nicht möglich, private Sendungen für Touristen an die deutsche Botschaft in Lima oder die Honorarkonsuln zu senden.

    Weitergehende Zollinformationen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie bei der Botschaft Ihres Ziellandes. Nur dort kann Ihnen eine rechtsverbindliche Auskunft gegeben werden. Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Website des deutschen Zolls Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.zoll.de einsehen oder telefonisch erfragen.



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    Besondere strafrechtliche Vorschriften


    Drogenbesitz und Drogenhandel gelten als Verbrechen und werden mit sehr hohen Gefängnisstrafen geahndet. Personen, bei denen Kokain oder andere Drogen gefunden werden, müssen mit sofortiger Verhaftung sowie einer Haftstrafe in Höhe von zwei bis 25 Jahren rechnen. Drogenkuriere müssen, auch bei Mitführung „nur“ kleinerer Mengen, mit Haftstrafen von nicht unter acht Jahren rechnen. Die Gefängnisse in Peru entsprechen nicht europäischem Standard und sind in der Regel extrem überbelegt. Hygienische Verhältnisse sowie die Versorgung mit Lebensmitteln sind schlecht.

    Reisenden wird daher geraten jede Berührung mit Drogen aller Art und jeden Kontakt zu unbekannten, aufdringlichen Personen zu vermeiden. Die Mitnahme bzw. der Transport von Gegenständen für Dritte auch ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben.

    Die Ausfuhr von Kulturgütern bedarf der vorherigen Genehmigung der peruanischen Obersten Zollbehörde. Verstöße werden strafrechtlich verfolgt und können die Einziehung der Kulturgüter zur Folge haben.



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    Medizinische Hinweise


    Aktuelle Medizinische Hinweise
    Zika-Virus-Infektion

    In der Region wird aktuell eine deutliche Zunahme von durch Mücken übertragbaren Zika-Virus-Infektionen beobachtet, die klinisch ähnlich wie Dengue-Fieber verlaufen, allerdings für ungeborene Kinder eine Gefahr darstellt. Eine Impfung, eine Chemoprophylaxe oder eine spezifische Therapie stehen absehbar nicht zur Verfügung.
    Das Auswärtige Amt empfiehlt daher Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) sowie dem Robert-Koch-Institut von vermeidbaren Reisen in Zika-Virus-Ausbruchsgebiete abzusehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau gegeben ist.
    Bei unvermeidbaren Reisen muss auf eine ganztägige konsequente Anwendung persönlicher Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung von Mückenstichen geachtet werden, siehe auch: Externer Link, öffnet in neuem FensterSchutzmaßnahmen Mückenstiche.
    Weitere Informationen zur Zika-Virus-Infektion und deren Prävention finden Sie auf dem Merkblatt des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amts Externer Link, öffnet in neuem FensterMerkblatt Zika-Virus-Infektion.

    Impfschutz
    Bei Reisen in die ausgewiesenen Gelbfieber-Endemiegebiete Perus, insbesondere für das gesamte peruanische Amazonasgebiet ist allen Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat (Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.who.int) eine rechtzeitige Impfung, d.h. 10 Tage vor Einreise, dringend zu empfehlen.
    Aus Peru kommend kann die Impfung bei Weiterreise in ein Drittland verlangt werden.
    Weder bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (häufig die Nachbarstaaten) noch bei direkter Einreise aus Deutschland ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung derzeit nach Auskunft der peruanischen Einreisebehörden vorgeschrieben.

    Das Auswärtige Amt empfiehlt weiterhin, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen (Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.rki.de).
    Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen, Mumps, Masern Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza.
    Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.

    Chikungunya
    Aktuell gibt es, im Rahmen der sich in der Region seit Januar 2014 ausbreitenden Chikungunya-Epidemie, inzwischen auch Fälle in Peru. Die Chikungunya-Virusinfektion zeigt ähnliche Symptome wie das Dengue-Fieber (s. u.) und wird ebenfalls über Aedes-Mücken übertragen, so dass in jedem Fall die u.g. persönlichen Mückenschutzmaßnahmen beachtet werden sollten. Ein Merkblatt zu Chikungunya finden Sie unter Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.diplo.de/reisemedizin.

    Dengue-Fieber
    Dengue wird landesweit durch tagaktive Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende.
    In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern der Lokalbevölkerung zum Teil schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Diese sind jedoch bei Reisenden insgesamt extrem selten.

    Leishmaniose
    Die kutane und mukokutane Form kommt landesweit vor. Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Auch in dieser Hinsicht ist ein Schutz vor Mücken empfehlenswert (s. u.).

    Oropouche-Fieber
    Das Oropouche-Virus ruft ein Dengue-ähnliches Krankheitsbild hervor (s. o.) und wird ebenfalls durch Mücken übertragen.

    Malaria
    Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender dämmerungs- und nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Personen nicht selten tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.

    Ein geringes Risiko besteht im ganzen Land unter 2000 m, v.a. in Ayacucho, Junín, Loreto, Madre de Dios, San Martin, Puerto Maldonado und in Iquitos.
    Als malariafrei gelten Lima, Cuzco, Machu Picchu,das Anden-Hochland, die Küste im Süden von Lima. Ica und Nazca.
    Je nach Reiseprofil kann eine Standby-Medikation mit Chloroquin bzw. allenfalls im Einzelfall auch eine Chemoprophylaxe sinnvoll sein, deren Auswahl unbedingt vor der Reise mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden sollte.

    Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:

    • den ganzen Körper bedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
    • ganztägig Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen aufzutragen,
    • ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz zu schlafen.

    Leptospirose
    Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden.
    Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen.

    Bei zu erwartender Exposition kann im Einzelfall nach sorgsamer Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin erwogen werden.

    Durch ungeschützte sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen und Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich das Risiko einer lebensgefährlichen HIV-Infektion. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.

    Durchfallerkrankungen
    Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden.

    Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z. B. Flaschenwasser mit Kohlensäure, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes und abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen wo möglich Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmitteln gilt: kochen oder selber schälen. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

    Höhenkrankheit („Soroche“)
    In Lagen über 2500 Meter häufigere, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe in Erscheinung tritt. Warnsymptome können Schlafstörungen, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftnot sein. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause bzw. eine Übernachtung, sollte abgestiegen werden unter eine Höhe von 2000 Metern. Betroffen sind alle Altersstufen und häufig Touristen bei Flugreisen nach Cusco oder Puno, also nicht nur Bergsteiger. Mate de Coca hat keine sichere vorbeugende Wirkung. Das gegen die Höhenkrankheit eingesetzte Medikament Diamox ist verschreibungspflichtig.

    Pest
    Das Ansteckungsrisiko für Reisende ist sehr gering. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufige Wäschewechsel sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Für beruflich in Pestgebieten Tätige kann im Einzelfall und nur nach Rücksprache mit einem Reise-/ Tropenmediziner die prophylaktische Einnahme von Antibiotika sinnvoll sein.

    Medizinische Versorgung
    Das medizinische Versorgungsangebot ist in Lima im privaten Sektor z. T. auf international hohem Standard. Der öffentliche Sektor ist jedoch hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z. T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen meist defizitär strukturiert.

    Das Auswärtige Amt empfiehlt sich im Erkrankungsfall auf der Internetseite der Deutschen Botschaft über Ärzte und Krankenhäuser in Peru zu informieren oder im Notfall ggf. die entsprechenden Honorarkonsuln zu kontaktieren.

    In der Regel reichen die Behandlungsmöglichkeiten in Cusco nicht aus, um schwere Notfälle adäquat zu versorgen. Sobald es der medizinische Zustand zulässt, sollten schwer Kranke oder Verletzte deshalb nach Lima verlegt werden.

    Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen, ebenso wie vor einer Reise nach Peru eine individuelle Beratung durch Tropen- bzw. Reisemediziner (Beratungsstellen siehe auch Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.dtg.org).

    Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

    Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

    Die Angaben sind:

    • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
    • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
    • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
    • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
    Haftungsausschluss



    Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.

    Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.

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