Philippinen: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung) Stand 21.09.2017 (Unverändert gültig seit: 21.09.2017) Aktuelle Hinweise Landesspezifische Sicherheitshinweise - Teilreisewarnung Allgemeine Reiseinformationen Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige Besondere Zollvorschriften Besondere strafrechtliche Vorschriften Medizinische Hinweise Letzte Änderungen: Besondere strafrechtliche Vorschriften Redaktionelle Änderungen Aktuelle Hinweise Nach schweren Kämpfen der philippinischen Sicherheitskräfte mit terroristischen Gruppen in Marawi gilt in ganz Mindanao bis zum 31. Dezember 2017 Kriegsrecht. Diese Maßnahme beinhaltet u.a. die Einführung von Ausgangsperren, die Einrichtung von Militärposten sowie die Aussetzung der Habeas-Corpus-Rechte (Grundsatz der unverzüglichen Haftprüfung vor Gericht). In mehreren Regionen des Landes besteht die Gefahr terroristischer Anschläge und von Entführungen, sowohl zu Land als auch zur See. Reisenden wird geraten, besonders vorsichtig zu sein, Reise- und Ausflugspläne ggfs. nochmals zu überdenken und den Anweisungen von Sicherheitskräften unbedingt Folge zu leisten. Drogenbesitz und Drogenhandel werden von den philippinischen Behörden unnachgiebig bekämpft. Der Besitz oder Konsum auch geringer Mengen von Drogen wird strikt geahndet. Zum Seitenanfang Landesspezifische Sicherheitshinweise - Teilreisewarnung Terrorismus und Entführungskriminalität Angesichts der Sicherheitslage und akuter Entführungsgefahr wird vor Reisen in folgende Regionen oder Gebiete gewarnt: Zamboanga Peninsula (Region IX)· Northern Mindanao (Region X)· Davao-Region (Region XI), einschließlich der Insel Samal, aber mit Ausnahme von Davao City· Soccsksargen (Region XII)· Autonomous Region of Muslim Mindanao (ARMM) mit dem Sulu-Archipel, also den Inseln zwischen Mindanao und Ost-Malaysien (wie Tawi-Tawi, Sulu, Basilan)· Sulu-See· Süd-Palawan (südlich von Puerto Princesa) Von nicht erforderlichen Reisen in andere Regionen von Mindanao und in der Mindanao-See und den übrigen Regionen von Palawan wird abgeraten. In diesen Gebieten sind unterschiedliche Gruppen von islamistischen Terroristen und Rebellen aktiv, es kommt immer wieder zu Anschlägen sowie Kampfhandlungen mit der philippinischen Armee und Sicherheitskräften. So gibt es seit mehreren Wochen massive Gefechte mit zahlreichen Todesopfern in und um Marawi. Die in der Region operierende islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf ist für Entführungen und Ermordungen vor allem auf Mindanao und in der Sulu-See verantwortlich und zielt vermehrt auf ausländische Entführungsopfer. Am 26. Februar 2017 wurde von ihr eine deutsche Geisel ermordet, nachdem sie bereits im November 2016 in der Sulu-See verschleppt und die Reisegefährtin getötet worden war. Auch ortskundige Ausländer sind dort derzeit besonders gefährdet. Terroristische Anschläge und Entführungen können im gesamten Gebiet der Philippinen nicht ausgeschlossen werden. Im April 2017 ist es in Bohol und Umgebung und in Davao zu Gefechten zwischen schwerbewaffneten Gruppen und philippinischen Sicherheitskräften gekommen. In Manila im Stadtteil Quiapo kam es im selben Zeitraum wiederholt zu Bombenanschlägen. Veranstaltungen und Orte großer Menschenansammlungen sind besonders gefährdet. Die philippinische Polizei wurde am 1. Dezember 2016 landesweit bis auf weiteres in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und seit dem 3. September 2016 besteht landesweit ein „State of Lawlessness“, der die philippinische Armee mit dem Recht zur Ausübung polizeilicher Aufgaben ausstattet. Reisende sollten sich stets über die Sicherheitslage vor Ort informieren und Warnmeldungen der Behörden bzw. aus den örtlichen Medien ernst nehmen. Naturkatastrophen Die Philippinen liegen in einer seismisch aktiven Zone, so dass es zu vulkanischen Aktivitäten, Erd- und Seebeben sowie Tsunamis kommen kann. Informationen zum Verhalten bei Erdbeben bietet das Externer Link, öffnet in neuem FensterMerkblatt des Deutschen Geoforschungszentrums Potsdam. Eine Übersicht über aktuelle vulkanische Aktivitäten und Warnstufen bietet die Externer Link, öffnet in neuem Fensterphilippinische Vulkan- und Erdbebenwarte (PHILVOLCS). Reisende werden gebeten, Hinweise lokaler Behörden und insbesondere Sperrzonen zu beachten und zu respektieren. Die Philippinen werden zudem jährlich von etwa 20 Taifunen getroffen. Vor allem in der Regenzeit, die normalerweise von Juni bis November andauert, kommt es immer wieder zu örtlich heftigen Regenfällen, die mit Überschwemmungen und Erdrutschen einhergehen können. Dabei kann es zu Unterbrechungen in der öffentlichen Versorgung und zu Flugausfällen kommen. Da sich die Wetterlage in den Philippinen mitunter ohne Vorwarnung ändert, sollten sich Reisende regelmäßig in den Medien informieren und die Externer Link, öffnet in neuem FensterHinweise zu Wirbelstürmen im Ausland beachten. Wetternachrichten, insbesondere Taifunwarnungen, können auf der Website des Externer Link, öffnet in neuem Fensterphilippinischen Wetterdienstes „Pagasa“ abgerufen werden. Kriminalität Auf den Philippinen wird ein harter „Krieg gegen Drogen“ geführt, dem seit Juli 2016 bereits über 7.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Die eindringlichen Warnungen der Behörden vor illegalem Drogenbesitz, der in den Philippinen mit harten Gefängnisstrafen geahndet wird (ab 5 g lebenslange Freiheitsstrafe möglich, bei Festnahme in einem Flug- oder Fährhafen wird strafverschärfend Handel unterstellt) sollten unbedingt befolgt werden. Die allgemeine Kriminalitätsrate, einschließlich schwerer Gewaltverbrechen, ist hoch. Reisende sollten es vermeiden, die Aufmerksamkeit durch öffentlich sichtbar getragene Wertgegenstände auf sich zu lenken oder größere Bargeldbeträge bei sich zu tragen. Es wird empfohlen, bei Fahrten mit Privat-Pkw oder Taxi in der Stadt die Türen und die Fenster zu schließen. Ebenso wird geraten, keine Nahrung und Getränke von Fremden anzunehmen (Gefahr von K.O.-Tropfen) und in Gesellschaft bei Alkoholkonsum (Strandpartys) vorsichtig zu sein, da unvermittelt Gewalttätigkeit ausbrechen und es dabei auch zu Todesfällen kommen kann. Angebote von Fremden zu Touristenführungen, wie auch die Mitnahme von Gepäckstücken (insbesondere bei inländischen und internationalen Flügen), sollten abgelehnt werden. Es sind auch Fälle bekannt geworden, bei denen Polizisten, aufgrund angeblicher Ordnungswidrigkeiten, erpresserischen Druck auf Ausländer ausgeübt haben. Seereisen Fahrten mit Fähren sollten vermieden werden, wenn andere Reisemöglichkeiten bestehen. Fähren sind häufig überladen, nicht immer mit ausreichend Rettungsbooten ausgestattet, oft unzureichend gewartet und relativ gering gesichert. Auf die Reisewarnung für die Sulu-See und Mindanao-See wird nochmals hingewiesen. Krisenvorsorgeliste Deutschen Staatsangehörigen wird grundsätzlich empfohlen, sich in die Externer Link, öffnet in neuem FensterKrisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall unverzüglich Kontakt aufnehmen zu können. Weltweiter Sicherheitshinweis Es wird gebeten, auch den Externer Link, öffnet in neuem Fensterweltweiten Sicherheitshinweis zu beachten. Zum Seitenanfang Allgemeine Reiseinformationen Tourismus Die Philippinen sind unverändert ein beliebtes Reiseziel in Südostasien, das überwiegend von asiatischen und amerikanischen, aber auch von europäischen Touristen besucht wird. Reiseziele mit ausgebauter touristischer Infrastruktur finden sich insbesondere auf einzelnen Inseln der Inselgruppe der Visayas (z. B. Cebu, Boracay). Von der Benutzung einfacher öffentlicher Transportmittel ist aufgrund des technischen Zustands der Fahrzeuge abzuraten. Auch Nachtfahrten sollten aus Sicherheitsgründen unterlassen werden. Geld, Kreditkarten, Schecks Reiseschecks (Traveller Cheques) sind nur mit Schwierigkeiten einzulösen. Es muss auf jeden Fall die Kaufquittung vorgelegt werden. Geldautomaten stehen nicht überall zur Verfügung. Nutzen Sie Ihre Kreditkarte nur in renommierten Geschäften und Hotels. Mobiltelefone Der Empfang für Handys ist insbesondere auf einigen Inseln teilweise eingeschränkt oder nicht verfügbar. Flughafengebühr An den internationalen Flughäfen (mit Ausnahme vom Flughafen Manila) wird bei der Ausreise eine Flughafengebühr in Höhe von bis zu 750,- PHP erhoben. Die Flughafengebühr muss bar in PHP oder US-Dollar bezahlt werden. Auch bei Inlandsflügen sind meist Flughafengebühren (i.d.R. ca. 200,- PHP) zu entrichten. Zum Seitenanfang Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige Reisedokumente Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich: Reisepass: Ja Vorläufiger Reisepass: Ja Personalausweis: Nein Vorläufiger Personalausweis: Nein Kinderreisepass: Ja Anmerkungen: Es wird empfohlen darauf zu achten, dass Reisedokumente noch 6 Monate über die vorgesehene Aufenthaltsdauer hinaus gültig sind. Visum Aktuelle Informationen sind beim Externer Link, öffnet in neuem FensterBureau of Immigration and Deportation erhältlich. Für deutsche Touristen, die Inhaber eines Reisepasses sind, wird bei der Einreise ein gebührenfreies Visum (Visa on Arrival) für 30 Tage erteilt. Bei Einreise ist ein gültiges Rück- bzw. Weiterflugticket vorzulegen. Eine Verlängerung des Visums auf maximal 59 Tage ist beim Bureau of Immigration, Intramuros, Manila oder in einem der Regionalbüros (u.a. in Cagayan de Oro, Cebu City, Davao City, Iloilo, Pampanga, San Fernando, Tacloban) möglich. Die Gebühr für diese Verlängerung beträgt insgesamt ca. 3.050,- PHP. Bei weiteren Verlängerungen, die im Ermessen des Bureau of Immigration liegen, ist mit zusätzlichen Kosten zu rechnen (z. B. für die Ausstellung einer sogenannten ACR I-Card). Die philippinische Immigrationsbehörde achtet bei der Ausreise von Ausländern darauf, dass die Gültigkeitsdauer des Visums nicht überschritten wurde; bei Verstößen wird die Ausreise erst nach Bezahlung hoher Strafgebühren und ggf. Haft gestattet. Wenn Sie nicht in der Lage sind, die Kosten für die Strafe zu zahlen, setzen Sie sich bitte vor Ihrer Ausreise mit der Botschaft in Verbindung. Es kann dann eine Stundung erwirkt werden, wenn Sie im Besitz eines Flugscheins sind. Für eine Arbeitsaufnahme o. ä. oder längerfristigen Aufenthalt ist vorab bei der zuständigen philippinischen Auslandsvertretung ein Visum einzuholen. Hinweise für die Einreise von Minderjährigen Alleinreisende oder in Begleitung sonstiger Personen reisende Kinder unter 16 Jahren benötigen ein Travel Permit, ausgestellt von der Philippinischen Botschaft in Berlin, in dem die Eltern bestätigen, dass sie mit der Reise einverstanden sind. In jüngster Zeit wird diese Regelung verschärft durchgesetzt. Es ist dabei rechtlich vorgesehen, dass bei Einreise eine Gebühr von 3120 PHP erhoben werden kann und der Pass der betroffenen Person bis zur Ausreise am Flughafen einbehalten wird. Sonstige Hinweise Am Flughafen wird ein nach hiesigem soziokulturellem Verständnis grob unhöfliches Benehmen mit Verweigerung der Einreise, Geldstrafe oder Haft geahndet. Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie nur direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate Ihres Ziellandes. Zum Seitenanfang Besondere Zollvorschriften Ohne Deklaration ist die Ein- und Ausfuhr von 10.000 PHP und 10.000 US-$ gestattet. Die Einhaltung wird mit speziell ausgebildeten Hunden kontrolliert. Achtung: Schon der Besitz geringer Drogenmengen ist strafbar und kann zu hohen Freiheitsstrafen führen. Weitere Importverbote bestehen insbesondere für: Nachtsichtgeräte Waffen, Waffenteile und Munition, auch wenn sie nur dekorativen Charakter haben (z.B. Amulette in Waffenform, die überall angeboten werden) Subversive, obszöne oder pornographische Materialien Medikamente oder medizinische Geräte zur Durchführung einer Abtreibung Weitergehende Zollinformationen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie bei der Botschaft Ihres Ziellandes. Nur dort kann Ihnen eine rechtsverbindliche Auskunft gegeben werden. Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Website des deutschen Zolls Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.zoll.de einsehen oder telefonisch erfragen. Zum Seitenanfang Besondere strafrechtliche Vorschriften Die Todesstrafe ist im Juni 2006 gesetzlich abgeschafft worden. Sehr hohe Freiheitsstrafen werden verhängt bei Drogenstraftaten, Sexualdelikten und insbesondere bei Kindesmissbrauch und Menschenhandel. Prostitution ist in den Philippinen verboten. Vor illegalem Drogenbesitz wird ausdrücklich gewarnt. Schon der Besitz von 5g kann nach philippinischen Gesetzen zu einer lebenslangen Haftstrafe führen. Bei Festnahme in einem Flug-oder Fährhafen wird strafverschärfend Handel unterstellt. Die philippinische Regierung verbietet Alkoholkonsum auf der Straße und das Rauchen außerhalb ausgewiesener Raucherzonen; bei Zuwiderhandlungen drohen Geldbuße oder auch Arrest. Die Ahndung von Verstößen ist uneinheitlich, teilweise werden gerade Ausländer gezielt für Übertretungen zur Rechenschaft gezogen. Zum Seitenanfang Medizinische Hinweise Impfschutz Eine gültige Gelbfieberimpfung wird bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet verlangt, siehe hierzu Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.who.int . Das Auswärtige Amt empfiehlt, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich der Reise zu überprüfen und zu vervollständigen (siehe Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.rki.de). Dazu gehören auch für Erwachsene Auffrisch-Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis empfohlen. Denguefieber Denguefieber tritt mit hohen Fallzahlen ganzjährig in Manila und anderen Regionen auf, insbesondere während und kurz nach der Regenzeit von April bis Oktober. Denguefieber wird durch überwiegend tagaktive Stechmücken übertragen. Eine Impfung oder Chemoprophylaxe ist nicht möglich. Konsequente Barrieremaßnahmen (Schutz vor Mückenstichen, s.u.) sind die einzig möglichen Schutzmaßnahmen. Zika-Virus-Infektion Es gibt Hinweise, dass in Südostasien das Zika-Virus seit etwa 40 Jahren zirkuliert. Aus den letzten zehn Jahren wurden Einzelfälle von Erkrankungen gemeldet, ohne dass bisher größere Ausbrüche bekannt geworden sind. Das Infektionsrisiko ist daher außerhalb von Ausbruchsituation als minimal einzuschätzen. Zika-Virus-Infektionen verlaufen klinisch ähnlich wie Dengue-Fieber, allerdings können sie für ungeborene Kinder eine Gefahr darstellen. Eine Impfung, eine Chemoprophylaxe oder eine spezifische Therapie stehen absehbar nicht zur Verfügung. Auf eine ganztägige konsequente Anwendung persönlicher Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen sollte geachtet werden, siehe auch: Externer Link, öffnet in neuem FensterSchutzmaßnahmen Mückenstiche Weitere Informationen zur Zika-Virus-Infektion und deren Prävention finden Sie auf folgendem Merkblatt des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amts: Externer Link, öffnet in neuem FensterMerkblatt Zika-Virus-Infektion . Malaria Malaria tritt auf den Philippinen regionsabhängig mit einem mittleren bis geringen Risiko auf (v.a. ländliche Gebiete von Palawan, Luzon, Mindoro, Mindanao). Eine Übertragung findet ganzjährig statt, verstärkt in den Regenzeiten und vorwiegend Pl. falciparum (Malaria tropica).. Manila, die Inseln Bohol, Cebu, Catanduanes und Leyte gelten als malariafrei. Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica (durch Plasmodium falciparum) bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Je nach Reiseprofil ist deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe (Schutz vor Mückenstichen) evtl. eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) oder eine sog. „Standby - Notfallselbstbehandlung“ sinnvoll. Für die Malariaprophylaxe und die Selbstbehandlung sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Atovaquon/Proguanil, Mefloquin, Artemether/Lumefantrin, Doxycyclin) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl des Medikamentes und dessen persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten entsprechend dem Reiseprofil (Dauer, Ort und Zeit) unbedingt vor Abreise mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen: körperbedeckende helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden), tagsüber (Dengue) und in den Abendstunden und nachts (Malaria) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen ggf. unter einem imprägmierten Moskitonetz zu schlafen Durchfallerkrankungen Durchfallerkrankungen treten auf den Philippinen sehr häufig auf. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden. Vereinzelte Cholerafälle treten vor allem in der Regenzeit auf und sind durch entsprechende Hygiene ebenfalls vermeidbar. Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmitteln gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden. Chikungunya-Fieber Chikungunya Fieber ist analog zu Dengue eine durch den Stich infizierter Mücken übertragene Viruserkrankung mit Fieber und vorrangig z. T. langanhaltenden Gelenkschmerzen, die auf den Philippinen immer wieder auftreten kann. Auch hier gibt es keine Schutzimpfung, sorgfältiger Mückenschutz ist wichtig. Japanische Enzephalitis Bei der Japanischen Enzephalitis (JE) handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns, die von Viren verursacht wird. Diese werden von nachtaktiven Stechmücken übertragen. Vor allem Schweine und Wasservögel sind mit dem Virus infiziert, ohne dabei selber zu erkranken. Erkrankungen beim Menschen sind eher selten, verlaufen dann aber häufig schwer und hinterlassen oft bleibende Schäden oder enden tödlich. Es gibt keine Medikamente. Deshalb ist ein sorgfältiger Mückenschutz und ggf. eine vorbeugende Schutzimpfung wichtig. Tollwut Bei der Tollwut handelt es sich um eine regelmäßig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird, welche mit dem Speichel infizierter Tiere oder Menschen übertragen werden (durch Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen). Landesweit besteht ein hohes Risiko an Bissverletzungen durch streunende Hunde und damit Übertragung einer Tollwut. Die notwendigen medizinischen Maßnahmen nach Bissverletzungen eines Ungeimpften sind auf den Philippinen nicht immer möglich. Einen zuverlässigen Schutz vor der Erkrankung bietet die Impfung. Deshalb kommt einer vorbeugenden Tollwutimpfung für Reisen auf die Philippinen eine besondere Bedeutung zu. Tuberkulose Tuberkulose kommt landesweit wesentlich häufiger als in Mitteleuropa vor. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion oder enge Kontakte. Durch unsachgemäße oder abgebrochene Behandlungen gibt es zunehmend resistente Tuberkuloseerreger. HIV/AIDS Die HIV-Infektionsrate zeigt eine deutlich ansteigende Tendenz. Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen), Tätowierungen und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen. Leptospirose-Infektionen Nach Überschwemmungen wie z.B. nach Taifunen kommt es regelmäßig unter der betroffenen Bevölkerung vermehrt zu Leptospiroseinfektionen. Hautkontakt mit Überschwemmungswasser sollte unbedingt vermieden werden. Medizinische Versorgung In Manila wie in den anderen größeren Metropolen des Landes ist die ambulante und stationäre ärztliche Versorgung durch private Krankenhäuser gut geregelt. In ländlichen Gebieten ist dies - inklusive Rettungswesen – in der Regel nicht der Fall. Die meisten Ärzte können sich auf Englisch verständigen, Medikamente in breiter Auswahl sind in den Apotheken gut erhältlich. Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden trotzdem dringend empfohlen. Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs vor hohen Temperaturen geschützt werden. Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben ( siehe z.B. Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.dtg.org/ oder Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.frm-web.de/ ). Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis: Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich. Die Angaben sind: zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes; auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten; immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen; trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein. Haftungsausschluss Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen. Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden. Quellverweis ...