Grevenbroich (ots) - Eine über 80-jährige Grevenbroicherin erhielt am Montag (21.03.), gegen 15:20 Uhr, einen Telefonanruf. Die männliche Stimme am anderen Ende der Leitung gab sich ihr gegenüber überzeugend als "Schwiegersohn" aus. Er schilderte eine finanzielle Notlage und gab vor, möglichst schnell mehrere tausend Euro für einen Autokauf zu benötigen. Als die Seniorin bei ihrer Bank den entsprechenden Betrag abheben wollte, wurde der Mitarbeiter am Schalter hellhörig. Er bat sie eindringlich, sich noch einmal mit ihrem Familienangehörigen in Verbindung zu setzen. Dabei stellte sich dann heraus, dass es sich bei dem Anrufer offensichtlich um einen sogenannten "Enkeltrickbetrüger" handelte. Daraufhin informierte die Seniorin richtigerweise die Polizei. Diese beherzte Maßnahme bewahrte die Kundin vor einem erheblichen finanziellen Verlust. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Bislang liegen keine Hinweise zur Identität der Betrüger vor. Zu einer Geldübergabe ist es im vorliegenden Fall nicht gekommen. Mit den Worten "Rate mal, wer hier ist" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet. Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick: Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige. Rückfragen bitte an: Der Landrat des Rhein-Kreises Neuss als Kreispolizeibehörde -Pressestelle- Jülicher Landstraße 178 41464 Neuss Telefon: 02131/300-14000 02131/300-14011 02131/300-14013 02131/300-14014 Telefax: 02131/300-14009 Mail: pressestelle.neuss@polizei.nrw.de Web: www.polizei.nrw.de/rhein-kreis-neuss Quellverweis