Café oder ähnliches in Roki

Bäckerei Heyers auch weg. Aber aus anderen Gründen.

Ziemlich viele Beispiele, was alles den Bach `runter gegangen ist.
Und ich vermisse Weyrauchs Fleischsalat, Jansens Fleischwurst, Heyers Weck und Nussecken, die übersichtliche kleine Auswahl bei Prangenberg...

Ob man diese Spirale noch aufhalten kann?
Ob ein Umdenken stattfindet?

 

Stimmt, Coffy, die Prangenbergs habe ich vergessen! Zwischen 82 und 84 kann hinkommen. Aber genau weiß ich es leider nicht.

Deine unbeschwerte Kinderzeit bringt mich auf eine Idee: Vielleicht mal ein eigenes Thema eröffnen: Was war für Kinder früher schön / schöner in Rommerskirchen (und fehlt vielleicht den heutigen Kindern)? Aber es gab hier natürlich auch die Rocker-Banden...

Andralotta, wo war die Bäckerei Heyers? Später in der Bäckerei Odenthal? Der Name Heyer sagt mir jetzt gerade gar nichts.

Online-Einkaufen: Da sagst Du was! Gerade heute morgen in WDR 2 die Werbung für einen Online-Anbieter gehört, der einem die Lebensmittel nach Hause bringt. Unglaublich! Ich hoffe nur, daß diese neue Methode keine große Resonanz findet!

 

In der Nähe von Prangenberg. In der Mittelstraße.

Doch, ich glaube schon, dass das schon voll im Aufwärtstrend ist. Ich habe mich selber dabei ertappt, wie bequem es doch ist zu bestellen. Im Moment ganz groß in den Medien, dass viele Buchhändler schwer mit der Konkurrenz amazon zu kämpfen haben. Was soll ich sagen? Ich liebe Buchhandlungen. Ich kaufe "auch" in Buchhandlungen. Aber ich liebe es auch, bei amazon zu stöbern.

Passen zu dem Thema habe ich vor ein paat Tagen einen Artikel über Beratungsdiebstahl gelesen. ich habe das Wort vorher noch nie gehört. Problem. Zunehmend lassen sich die potentiellen Käufer im Fachgeschäft ausgiebig beraten und bestellen dann online.

 

Meine Lehrerin hieß Wagner-Hecker....aber vielleicht Parallelklasse? Wobei ich mich an den Namen Nußbaum nicht erinnern kann...aber wäre ja witzig .

 

Und die Jansen Fleischwurst vermisse ich auch....gab es früher immer am Stück zur Bestellung kostenlos dazu....leeeecker

 

Ich hätte darauf getippt, dass du eine Ecke jünger bist als ich. Wagner-Hecker? Kenne ich nicht. Schwester Juliane? Bei ihr gab es voll die coolen Heiligenbildchen für`s Gebetbuch, die dann sonntags in der Kirche getauscht wurden.

 

Ja, es hat auch sein Gutes.

... aber in erster Linie wegen der raffsüchtigen alles-haben-wollenden Konsumenten. Ja, auch ich.

Die Bleihütte war damals echt übel. genauso wie die geplante Müllverbrennungsanlage in Neurath.
Den Pfarrer fand ich zuweilen anstrengend, aber ganz erfrischend.

 

Und in der ersten und zweiten Klasse Herrn Huppertz....Frau Wagner-Hecker war glaub ich auch nicht lange dort, weil sie aus Bonn kam...sie war recht jung. Bin bis 1982 zur Grundschule gegangen ;-).

Schwester Juliane sagt mir nichts, weil ich evangelisch bin ;-).
Aber Schwester Guido-Maria aus dem KiGa .

 

bis... 1982... okayyyyyyyyyyyyyy...
Da habe ich meine erste eigene Wohnung bezogen.
Aber Schwester Guido-Maria kenne ich auch.

 

Lach....da war ich noch lange nicht soweit eine eigene Wohnung zu beziehen .

 

Herr Huppertz war auch Hausmeister? Zu meiner Zeit war das schon Herr Abts (was haben wir Kinder ihn gern gehabt...und meine dann auf der Grundschule dann auch). Aber stimmt Sportlehrer war er auch und mächtig streng...

An Frau Schnor kann ich mich auch noch erinnern und Frau Post...meine Große hat sie noch kurz auf der Gillbachschule erlebt bevor sie in den Ruhestand gegangen ist und die Kleine hatte Frau Kames als Lehrerin...sie war zu meiner Zeit auch schon da....in Erinnerungen schwelg

 

Beides sehr liebe Lehrerinnen, besonders Frau Kames....
Äh dann weiß ich wo dein Elternhaus ist ;-).

Ich glaube die Lehrerin mit dem Porsche hieß Frau Krupp...war es ein bräunlicher? Auf jeden Fall seltsame Farbe...

Aber eher ins "alte" Rommerskirchen oder? Und ich wollte früher immer nach Stommeln ;-)

 

Coffy will zurück nach Rommerskirchen? So ists recht! ;-)

Bäckerei auf der Mittelstraße??? Ist mir nicht bewußt. Aber nachdem Du Mittelstraße erwähnt hast, ist mir eingefallen, daß auf der Ecke zur Kastanienalle mal ein Geschäft war. Frisör? Oder war das der Bäcker? Und bei Frisör fiel mir dann noch ein, daß es einen auf der Kastanienallee gab, Ecke Olfenweg. Oder gibt es den heute noch? Letztens noch da vorbei gefahren, aber nicht darauf geachtet.

Und welchen Pfarrer meint ihr? Beide Kirchen hatten ihre Sorgenkinder. Die katholische Kirche den Pfarrer Bussalb (unter dem ich mein Jahrespraktikum absolvierte, bei Margot Müdrath im katholischen Jugendzentrum, und wo auch Willie Dixon aktiv an seiner Karriere arbeitete ;-), die evangelische den Pfarrer Jakschas (unter dem ich Zivildienst gemacht habe).

Übrigens, Coffy, wir betreiben gerade lebendige Geschichtsschreibung, Geschichtsschreibung von unten ;-) Was war gut? Was geben wir zukünftiger Politik mit auf den Weg? Wie soll dieses Dorf weitergeplant werden? ;-)

 

Ja, aber für die katholische Kirche war dieser Pfarrer damals schon notwendig gewesen, finde ich. Hat die Kirche sicherlich ein wenig moderner gemacht. Es gab bei den Katholiken aber noch andere exentrische Persönlichkeiten zu dieser Zeit. Und nu sind sie weg und die katholische Kirche ist wieder in einen Dornröschenschlaf gefallen. Kann es sein, daß die Nettesheimer ein viel lebendigeres Kirchenleben haben?

Ecke Olfenweg war definitiv ein Frisör. Und der Kiosk? Natürlich! Wie konnte ich den vergessen! Familie Tonn! Ich glaube, für die Eckumer Raucher eine Institution ;-)

Was mir seit gestern abend nicht aus dem Kopf geht: wird Rommerskirchen als Ort ver-funktionalisiert? Ich bin mir nicht sicher... Die Gemeindeverwaltung versucht der Haushaltslage Herr zu werden. Dazu wird versucht Kaufkraft an den Ort zu binden bzw. in den Ort zu locken, die Wirtschaft wird tatkräftig gefördert. Man versucht, den Ort mittels guter Infrastruktur auswärts zu bewerben. Aber kann es dann nicht passieren, daß der Ort dann lediglich zu einem Schlaf-, Erziehungs- und Einkaufsplatz degradiert wird? Können sich Einwohner dann noch mit ihrem Wohnort identifizieren, sich für ihn verantwortlich fühlen, Heimatgefühle entwickeln? Oder muß die Verwaltung nicht auch noch andere Dinge fördern, die den Zusammenhalt, das Wohlgefühl der Einwohner zum Mittelpunkt haben? Z.B. Toms Café oder Willies Kulturzentrum ;-)

Man sollte diese Entwicklung sicherlich mal beobachten. Oder?

 

Das Geschäftesterben ist ja nicht nur in Roki/Eckum-City ein Thema. Ein viel größeres Thema finde ich das in den Ortsteilen. Z. b. Ramrath-Villau. Zu meiner Jugendzeit gab es dort:
2 Glas-Biergeschäfte
1 Friseur
1 Post
1 Bäcker
3 Lebensmittelgeschäfte
1 Schreinerei
1 Gärtnerei
1 Bauunternehmung
14 Land- und Viehwirte

Davon übrig geblieben sind:
1 Gärtnerei
1 Schreinerei (aber nicht durchgehend geöffnet)
1 Großlandwirt
3 Land-und Viehwirte

Der Rest wurde geschlossen. Teilweise aus Altersgründen (wo dann der Nachwuchs fehlte) oder dem Wunsch des Verbraucher folgend, lieber in den großen Supermärkten einkaufen zu gehen.

Heute beschweren sich die Leute, dass dort Treffpunkte zum klönen fehlen. Den älteren Dorfbewohnern ohne Führerschein und Auto fehlen natürlich die Einkaufsmöglichkeiten. Sie sind dann auf Nachbarn oder Kinder angewiesen.

 

losse, mal eine doofe Frage: Was sind "Glas-Biergeschäfte"? Du meinst jetzt aber nicht etwa Kneipen? ;-) Hießen die früher so? Dann macht Tom demnächst einen Tassen-Ausschank ;-)

Was Du schreibst, hört sich dramatisch an. Ramrath-Villau hat ja quasi aufgehört, ein selbständiger Ort zu sein (in Vanikum ist es ja genauso).

Und nu? Was tun mit den älteren Dorfbewohnern? Deren Lebensqualität hat sich ja absolut verschlechtert! Wo konnten die quatschen? Im Laden, auf dem Weg zum Einkauf. Zuhause wollen die ihre Ruhe haben. Das Quatschen, die Kontakte suchen sie draußen. Wenn es da aber nichts mehr gibt?

Ist es so, daß durch die Konzentrierung des Einzelhandels soziale Lebensqualität verloren geht?

Wo Treffpunkte hernehmen? Gibt es da Ideen, Überlegungen?

 

Lt. den älteren Bewohnern trafen sich die Männer (Achtung Zweiklassengesellschaft) in den Kneipen Sonntags zum Frühschoppen. In der Woche waren die Männer natürlich arbeiten.

Die Frauen trafen sich dafür in der Woche in den Geschäften zum klönen (die "mussten" ja Sonntags dann für die Männer kochen).

In Ramrath gibt es zur Zeit keinerlei (baulich geschlossenen) Treffpunkte mehr.

 

Die Geschäfte wurden bestimmt nicht geschlossen, weil sie so viel zu tun und gut verdient haben. Ich möchte da auch weder der Gemeinde noch den Discountern die Schuld geben. Am Ende der Kette steht immer der Verbraucher.
Und wenn der Verbraucher fleißig weiter im Dorf zum Bäcker, Metzger, Frisör, Schneider, in die KFZ-Werkstatt ... geht, dann werden sich diese Geschäfte auch halten.
Buchhandlung haben wir auch nicht mehr.
Das ist auch sehr schade!

 

Von Schuld würde ich auch nicht sprechen wollen, eher von Ursache und nicht bedachter Wirkung. Und da die Gemeinde auf ihre Werbe-Fahne das "entspannt leben" geschrieben hat, müßte sie ja in letzter Konsequenz auch dafür Verantwortung tragen, daß dies so auch in der Gemeinde möglich ist ;-) Sonst lügt sie, denn es gibt dann Bevölkerungsteile, die alles andere als entspannt in dieser Gemeinde leben müssen und die man einfach ihrem Schicksal überläßt.

Sag mal, losse, gab es denn vor Ort schon Gespräche mit der Gemeinde, mit den Parteien? Ist denen das Problem bewußt? Haben die Leute im Ort selber mal versucht, was auf die Beine zu stellen?

 

Der Vorsitzende der SPD wohnt bei uns im Ort und daher ist ihm diese Thema natürlich bekannt. Diverse Mitglieder vom Schützenverein wurden auch mal nach Problemen befragt. Getan hat sich bis jetzt jedoch nichts.

@ Andralotta: Klar hat weder die Gemeinde noch die Discounter eine Schuld. Die Schuld sehe ich bei dem Konsumenten.
Bei einigen Geschäften fehlte zum damaligen Zeitpunkt auch der Nachwuchs.

Das Kneipensterben ist ja auch in anderen Ortschaften (auch außerhalb von Roki) zu beobachten (durch das Tambourcorps kommt man ja rum). Was nur ganz traurig ist, durch die Schließung der letzten Kneipe in Ramrath, ist dem Schützenverein und dem Tambourcorps auch der Übungs- bzw. Versammlungsraum genommen worden. Andere Ortschaften können ausweichen (Sinsteden - alte Schule, Vanikum - Schützenheim, etc.) Diese Möglichkeiten fehlen in Ramrath. Wir weichen zur Zeit nach Widdeshoven bzw. nach Höningen aus.

 

Ich glaube nicht, dass es ausreicht diese Möglichkeiten zu schaffen. Denn es gab sie und sie wurden zum großen Teil nicht mehr genutzt. Und heute? Wie oft gehen wir zu Schlömer, zu Franko, nach Winkler - Linde denke ich, hat seine Stammkundschaft? Wer geht in Roki zum Frisör? Hat eine Brille von Stamm? Wer war im Gaudi und hat sich dort mit Freunden getroffen? Wer in Lichter`s Oldiethek?
Es muss zuerst ein Umdenken in unseren Köpfen stattfinden.
Wir haben in Roki sicher nicht die obercoolen Kneipen, aber wir haben sie. Dorfkneipen eben.
Ich glaube, der Mensch neigt dazu, immer das Optimum haben zu wollen.
Und das findet er leider nicht vor der eigenen Haustür.

Das Umdenken muss jetzt aber schnell kommen, denn vieles - das Meiste - ist schon weg.

 

Ich stelle mir vor (und es fällt mir leicht, weil ich es gerne tun würde) ich möchte mich in Rommerskirchen selbständig machen. Ich war damit auch vor Jahren in meiner Planung schon gut voran geschritten. Ich habe mir das Kauf- und das Freizeitverhalten der Rommerskirchener angesehen. Das, was in Rommerskirchen vorhanden war, war den Meisten nicht gut genug. Ich probiere lieber das neueste "in"-Lokal in XXX aus, als dass ich mich mit Freunden bei Franko oder bei Schlömer hinsetze. Es sind sicher keine ansprechenden Lokale, aber sie sind typisch für unser Dorf.
Gaudi war meiner Meinung nach ansprechend. Ein Pächter (ein Tanzlehrer) hatte viele Ideen und auch einiges versucht bis hin zum Grillabend - trotzdem: kein Erfolg.
Unsere Buchhandlung am Ort - ich denke, der Inhaber hat aus meiner Sicht auch einiges falsch gemacht. Unverständlich, da er ja sehr gut angefangen hat. Doch Tatsache ist, dass nicht genug Bücher gekauft wurden, dass er sich hätte halten können.
Die Unternehmer kann ich nicht ändern. Ich kann nur meine Kaufverhalten ändern. Um das, was wir haben, zu unterstützen.
Tatsache ist: Der Preis ist (meistens) heiß. Denn es ist in vielen Fällen teurer, als da wo eine Kette dahinter steckt.
Mit einem Billig-Frisör können unsere Frisöre vor Ort nicht mithalten. Das ist jedem klar.
Nutze ich also die Möglichkeiten vor Ort, kann ich mir hier und da vielleicht weniger leisten.
Fällt manchmal schwer. Ich weiß aber, dass ich mir selber schade, wenn ich die Billianbieter unterstütze, denn
- erstens könnte es sein, dass mein Arbeitgeber "billig" anbieten muss
- zweitens unterstütze ich diese Anbieter und muss irgendwann auf diese Billig-Anbieter zurückgreifen, weil die anderen vom Markt verschwunden sind.
Und die Billig-Anbieter können dann ohne weiteres das Preisniveau nach oben setzen, weil die Konkurrenz im Mittelfeld verschwunden ist.
Amen.

Und wenn wir jetzt gleich einkaufen gehen...

 

Komme ich gerade als Klugschei*er `rüber? Ich fange mit diesem bewussteren Umgang gerade selber erst an.

Ich gebe dir volle Zustimmung. Ich glaube nur, dass zu viele Konsumenten zu wenig das Angebot der "Kleinen" nutzen.
Ich stimme dir auch zu, dass ich mir vieles nur leisten kann, weil ich auf Angebote achte und auch danach kaufe. Auch und gerne bei den Discountern.

Mir ist irgendwann bewusst geworden: Ich habe einen höheren Lebensstandard als meine Eltern hatten.
Irgendwie einen höheren Lebensstandard.
Und ich habe angefangen zu vergleichen. Meine Eltern haben - ehemals selbständig - "teuer" aber sehr qualitätsbewusst gekauft. Da gab es den einen und anderen Luxus nicht, aber beispielsweise immer gutes Fleisch vom Metzger vor Ort. Ein anderer Luxus.
Ich kaufe nicht beim Metzger. Nur vor Feiertagen.
Sich bewusst machen, was da passiert. Das meine ich mit umdenken. Und mit kleinen Schritten bei sich selber anfangen.

 

Ich kenne mich leider nicht in Ramrath aus, deshalb kann ich nur fragen. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Kneipe können nicht, zumindest teilweise, angemietet werden? Widdeshoven und Höningen liegen ja nicht weit weg, ist aber trotzdem ein Problem für euch? Und auf den Bauernhöfen gibt es nicht zufällig eine passende Räumlichkeit?

 

Finde ich eine wichtige Aussage. Geht mir genauso. Das "Billig!" war so vorherrschend in mir, daß mir erst bei den Aufzählungen der Geschäfte, die geschlossen haben, klar wurde, daß ich daran nicht ganz unbeteiligt war. Natürlich ist Billig auch weiterhin wichtig. Aber nicht alles muß unbedingt billig sein. Warum nicht die Kartoffeln, die Eier beim Bauern kaufen? Warum die Druckertinte nicht bei Drenk & Küx kaufen? Und warum auch nicht mal auf etwas bewußt verzichten, weil man das Geld für eine sinnvollere Ausgabe gebraucht hat (Unterstützung heimische Wirtschaft)? Und es stellt sich ja auch grundsätzlich die Frage, ob man alles kaufen muß, was man haben möchte ;-)