Luftreiniger sind kein Selbstläufer
Luftfilter von Fachpersonal tauschen lassen
„Lüften, lüften, lüften“ lautete die Devise der letzten Monate, um das
Corona-Infektionsrisiko in Innenräumen zu senken. Doch mit den
sinkenden Außentemperaturen werden die Fenster seltener geöffnet.
Gleichzeitig erkranken wieder mehr Menschen an Covid-19. Die
Hersteller von Luftfiltergeräten versprechen Abhilfe. Doch Luftreiniger
müssen sachgerecht verwendet und regelmäßig professionell gewartet
werden, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.
„Luftreiniger sind kein Selbstläufer. Wer möchte, dass die Geräte
ordentlich arbeiten und keinen Schaden anrichten, muss Zeit und Geld
investieren“, sagt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Den Tausch der potenziell verseuchten Filter sollten am besten Profis
übernehmen. Der Umweltexperte rät, sich vor dem Kauf eines
Luftreinigers sehr genau zu informieren und Räume auch in der kalten
Jahreszeit gut zu lüften.
Die Leistungsdaten des Geräts sollten von unabhängiger und seriöser
Stelle getestet und bestätigt worden sein. Nicht jeder Luftreiniger hält
Viren oder mit Viren beladene Aerosole zurück. „Nur Geräte mit HEPAFiltern der Klasse H13 oder H14 können die Krankheitserreger
herausfiltern“, so Jorde. Gerade kleine Partikel seien besonders schwer
in den Griff zu bekommen. So liegen beispielsweise für die Wirksamkeit
von Luftreinigern, die mit energiereicher ultravioletter Strahlung (UVLicht) arbeiten, laut Umweltbundesamt bisher keine ausreichenden
Informationen vor. Geräte, die die Luft ionisieren, machen Viren nicht
vollständig unschädlich.
Sollen Luftreiniger effizient arbeiten, muss ihre Filterleistung zur
Raumgröße und Personenzahl passen, ihr Standort im Zimmer gut
gewählt sein und meist die höchste Leistungsstufe gewählt werden.
„Doch Letzteres braucht in der Regel viel Strom und sorgt für reichlich
Lärm“, so Jorde. Auch Schadstoffe können zu einem Problem werden.
Bestimmte Geräte reichern die Raumluft mit dem Reizgas Ozon an.
„Beim Säubern von Luft sollte man sich nicht nur auf die Technik
verlassen“, meint Jorde. Geräte mit dem richtigen Filter würden zwar die
Luftqualität verbessern und die Viruslast minimieren, doch eine sichere
Bank wären sie nicht. „Sicher sind den Nutzern hingegen eine höhere
Stromrechnung, Lärm und Kosten für den professionellen Filterwechsel.“
Weitere Informationen zum Thema sind veröffentlicht auf der Website
der Verbraucherzentrale Hamburg: www.vzhh.de/luftreiniger.
Hinweis: Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale Hamburg wird zu
100 Prozent von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und
Agrarwirtschaft (BUKEA) gefördert.
Verbraucherzentrale Hamburg e.V.
www.vzhh.de