Hebammen werden gegen Corona geimpft:
Wichtiger Schritt zu mehr Schutz
in der Geburtshilfe
Rhein-Kreis Neuss. Seit dem 1. März ist auch ambulant tätiges medizinisches Personal mit regelmäßigem und unmittelbarem Patientenkontakt impfberechtigt. Dazu gehören auch Hebammen. Bereits 30 von ihnen haben im Rhein-Kreis Neuss das Angebot genutzt und sich mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. „Die reibungslose Abwicklung zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und den Hebammen hat uns Impftermine in kürzester Zeit ermöglicht“, freut sich Anette Reimers, Hebammen-Kreisvorsitzende, über den zügigen Impfstart für ihre Berufsgruppe.
„Wir freiberuflichen Hebammen gehen von Schwangeren zu frisch gebackenen Eltern mit Babys, die nur wenige Tage alt sind, von Haus zu Haus. Die Corona-Impfung ist ein wichtiger Schritt zu mehr Schutz für alle“, betont Reimers. Die ihr bisher berichteten, teilweise aufgetretenen Nebenwirkungen würden sich im erwarteten Rahmen bewegen und stünden in keinem Verhältnis zur gewonnenen Schutzwirkung. Die Abläufe im Impfzentrum des Rhein-Kreises Neuss beschreibt sie als sehr durchorganisiert und trotzdem in entspannter Atmosphäre.
Auch Lena Müller, die als Hebamme freiberuflich in der Schwangerenbetreuung, Vorsorge und Wochenbettbetreuung im Neusser Süden und in Stadtteilen von Düsseldorf arbeitet, hatte bereits ihren Impftermin im Impfzentrum des Rhein-Kreises Neuss. „Die Impfung selbst habe ich kaum gespürt und auch insgesamt gut vertragen“, sagt sie. Über die Impfmöglichkeit ist sie froh, weil sie sich damit auf der einen Seite als Hebamme selbst schützen kann, auf der anderen Seite möchte sie auch die Schwangeren und Neugeborenen schützen. Zum Schutz von Schwangeren, erläutert Müller, bestehe jetzt zudem die Möglichkeit, dass diese zwei enge Kontaktpersonen melden, die sich ebenfalls impfen lassen können.
Für Heilberufe, die nah am Menschen sind, sei die Corona-Pandemie sehr belastend, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der die erweiterten Impfmöglichkeiten für medizinisches Personal begrüßt. „Nur durch Impfungen kann es uns gelingen, die Pandemie zu bewältigen und unseren gewohnten Alltag zurückzugewinnen. Die in Deutschland in einem ordentlichen Verfahren geprüften und zugelassenen Impfstoffe sind sicher und hochwirksam“, so Petrauschke.
Mit dem Ziel, jede verfügbare Impfdosis schnellstmöglich an Impfberechtigte weiterzugeben, hat der Kreis die Kapazitäten in seinem Impfzentrum erhöht. Künftig können dort täglich bis zu 1 680 Impfungen durchgeführt werden. Hierzu werden Termine künftig für jede Impfstraße in einem 3,5-Minuten Takt vergeben. Bislang wurde alle 5 Minuten ein Termin geplant.