Gemeinde prüft Standsicherheit von Grabsteinen

Hans-Peter Metzemacher, Mitarbeiter Tiefbauamt.

Rommerskirchen Die Prüfung sorgt bei Friedhofsbesuchern immer wieder für Verwunderung. Die Nachfrage, ob das denn sein müsse, ist eindeutig mit „Ja “ zu beantworten.
Die Rede ist von der Standfestigkeitsprüfung für Grabsteine, mit der Hans-Peter Metzemacher vom Tiefbauamt der Gemeinde jetzt begonnen hat.
So schreibt die Verordnung für Sicherheit und Gesundheit
(VSG)vor, dass eine solche Prüfung mindestens einmal im
Jahr erfolgen muss. Nicht standfeste Grabmale müssen gesichert oder entfernt werden.
Dass eine solche Vorschrift sinnvoll ist, lässt sich nicht verneinen: Von womöglich losen Steinen kann nämlich eine
nicht unerhebliche Gefahr ausgehen. Mag die Vorstellung auch von schwarzem Humor geprägt
scheinen, abwegig ist sie nicht: Kippt tatsächlich ein lockerer Grabstein während einer Beisetzung oder der Grabpflege
um, kann dies zu erheblichen Verletzungen führen, ja selbst tödliche Unfälle hat es
schon gegeben. Ginge es dabei um einen nicht geprüften Stein, wären haftungs
– und strafrechtliche Konsequenzen die Folge, wenn sich herausstellte, dass
die Kommune ihre Sicherungspflichten vernachlässigt hat.
Die Untersuchung erfolgt mittels eines speziellen Druckprüfgeräts. Der mit zwei Griffen ausgestattete “Kipptester” hat
die Größe einer Haarspraydose. Ist die Prüfkraft erreicht, ertönt ein akustisches Signal, um anzuzeigen, dass die Standfestigkeit gegeben ist. Grabsteine in einer Höhe von 500 bis
700 Zentimetern, die gerade erst gesetzt wurden, müssen
eigentlich einen Druck mindestens 0,3 kN (Kilonewton) aushalten, bei Grabsteinen bei einer Größe bis zu 1,20 Metern
ist eine Prüfkraft von 0,5 kN nötig.
Bis 2014 hatte die Gemeinde die Standfestigkeit von Grabmälern mittels “Wackelprobe” getestet, wie Tiefbauamtsleiter
Rudolf Reimert sagt. “Mitarbeiter des Bauhofs haben an den
Steinen gerüttelt und so festgestellt, ob sie noch fest stehen“.
Für Reimert ist das Druckprüfgerät aber die deutlich verlässlichere Methode.
Zu untersuchen sind in den kommenden Wochen auf den
fünf Friedhöfen der Gemeinde etwa 2000 Grabsteine.