| 01.07.2021
Aufgrund seiner sowohl städtisch als auch ländlich geprägten Räume sowie seiner Lage im Zentrum von Ballungsgebieten ist der Rhein-Kreis Neuss in idealtypischer Weise geeignet, als Testfeld für den künftigen Nahverkehr zu fungieren. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung kann er Konzepte mit landes- beziehungsweise bundesweiter Bedeutung hervorbringen. Das steht in der Resolution „Modellregion NahFAIRkehr – Für einen zukunftsweisenden, nachhaltigen und solidarischen Nahverkehr im Rhein-Kreis Neuss“, die der Kreistag einstimmig verabschiedet hat. Beantragt worden war sie von den Fraktionen von CDU, SPD, den Grünen, der FDP, von UWG, Freien Wählern und Zentrum sowie der Gruppe Die Linke/Die Partei.
„Mit der Förderung von Bus, Bahn und Radverkehr setzen wir nicht nur Akzente beim Strukturwandel, sondern leisten auch entscheidende Beiträge für Klimaschutz und Mobilitätswende“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Mit der landesweiten Einführung des E-Ticket-Tarifs zum Ende des Jahres sowie der Aufnahme des S-Bahn-Netzes „Rheinisches Revier“ in das Strukturstärkungsgesetz des Bundes seien erste signifikante Veränderungen bereits in Umsetzung beziehungsweise Planung.
Der Kreistag lobt diese Entwicklungen in seiner Resolution ausdrücklich und setzt sich außerdem dafür ein, den Rhein-Kreis Neuss sowie die ihm angeschlossenen Kommunen landes- und/oder bundespolitisch als „Modellregion NahFAIRkehr“ zu etablieren. „Mit einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept werden die Kommunen des Rhein-Kreises Neuss vorangehen und zivilgesellschaftlichen wie privaten Akteuren die Möglichkeit bieten, die Mobilitätswende im Austausch mit Politik und Verwaltung auf Basis der Bedürfnisse direkt Betroffener zu gestalten“, heißt es.
Trotz der Einführung des E-Ticket-Tarifs gibt es laut Resolution – beispielsweise beim Bahnpreis von Grevenbroich nach Neuss in Höhe von 5,40 Euro – nach wie vor Optimierungspotenziale. Der Kreistag setzt sich daher für eine Erprobung eines deutlichen günstigeren Fahrpreises über einen aussagekräftigen Zeitraum ein. Außerdem befürwortet er, das dreigliedrige Mobilitätssystem aus regionalem Schienenpersonennahverkehr, städtischem Busverkehr und an die Ortsteile angebundenen Mobilitätspunkten weiterzuentwickeln und mehr miteinander zu vernetzen. Dabei sollen Alternativen wie sogenannte Rufbusse und Jugendtaxis berücksichtigt und erprobt werden. Stärken wollen die Politiker darüber hinaus Park & Ride-Angebote sowie die Rad- und Fußgänger-Infrastruktur inklusive sicherer Abstellmöglichkeiten.
Der Kreistag setzt sich in seiner Resolution im Rahmen der Modellregion „NahFAIRkehr“ nicht zuletzt für den barrierefreien Ausbau der Transportmittel und Mobilitätspunkte ein. „Dies gilt unter Berücksichtigung des jüngsten VRR-Stationsberichtes insbesondere auch für kleinere Bahnhöfe“, wie es heißt.
Quellverweis: https://www.rhein-kreis-neuss.de/de/verwaltung-politik/nachrichten/pressemeldungen-aus-dem-jahr-2021/kreis-als-testfeld-fuer-zukunftsweisenden-nahverkehr-resolution-verabschiedet/
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