Am 16. September 2021 tagt der Ausschuss für Umwelt-, Tier-und Klimaschutz der Gemeinde
Rommerskirchen zum dritten Mal in diesem Jahr. Auch diese Sitzung widmet sich einem bestimmten
Themenkomplex. Nach der Dachbegrünung rückt nun der Naturschutz und die Erhaltung der
Artenvielfalt der Gemeinde in den Mittelpunkt. Im Sommer ist das Thema „Unkraut“ und der
Umgang mit dem Spontanwuchs verstärkt thematisiert worden. Viele Bürger*innen reagieren auf
die naturbelassenen Grünflächen immer noch mit Unverständnis. „Als Dipl. – Biologin ist es mir
wichtig, dass wir die Akzeptanz für Wildkräuter steigern und das Wissen über deren Bedeutung für
die Insektenwelt deutlich machen“ so Janetta.
Auch zu dieser Sitzung sind Experten eingeladen, die Projekte zum Thema Biodiversität in
Rommerskirchen begleiten und diese auch vorstellen werden. Herr Braun von der Biologischen Station
in Dormagen sowie Herr Lübben und Frau Hassels von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.
Die Krefelder Studie hatte auf das Problem und das Ausmaß des Insektensterbens aufmerksam
gemacht. An 63 Standorten in Deutschland wurden über einen Zeitraum von 29 Jahren Messungen
der Insektenbiomasse durchgeführt. In dieser Zeit ist die Biomasse um 75% zurückgegangen. Wenn
sich dieser Trend weiter fortsetzt, drängt sich die Frage auf, wann wir den Zeitpunkt erreichen, an dem
es keine Insekten mehr gibt. Durch naturbelassene Lebensräume, wie Grünflächen mit Spontanwuchs,
können wir einen Beitrag leisten, um die Pflanzen- und Insektenvielfalt zu erhalten. Es sind
insbesondere die heimischen Wildkräuter, die den Insekten als Nektar- und Futterquelle dienen
können. Sie sind häufig nicht von besonderer Schönheit, aber von einem speziellen Nutzen für unsere
Insekten. Oft kursieren auch falsche Vorstellungen über die Qualität der Blühflächen. Sie müssen
unbedingt schön fürs Auge sein, ansonsten ist es Unkraut. Ganz im Gegenteil, z. Bsp. Pflanzen wie
Wilde Möhre oder Brennnessel haben einen enormen Wert für unsere Schmetterlinge. Das Besondere
ist, wir können alle zu der Erhaltung der Artenvielfalt beitragen, indem wir ein klein wenig Unordnung
in unseren Gärten zulassen.
Der Antrag der Grünen zum Monitoring der Fauna und Flora in Rommerskirchen soll dazu beitragen,
einen Überblick über den Status quo in der Pflanzen- und Tierwelt der Gemeinde zu erhalten. Wo
liegen die Hotspots der Artenvielfalt, wie kann man sie verbinden und wo könnte man durch gezielte
Maßnahmen die Biodiversität fördern. Nur das was man kennt, kann man auch schützen.
Eine starke Beteiligung seitens der Bürger*innen ist sehr erwünscht.