
Gesundheit
| 21.07.2022
Dr. Michael Dörr, langjähriger Leiter des Kreisgesundheitsamtes, lässt auch im Ruhestand die Arbeit nicht los. Ende Januar 2021 hatte er seinen letzten Arbeitstag im Gesundheitsamt und unterstützt jetzt das kreiseigene Technologiezentrum Glehn (TZG) bei der digitalen Hygienebelehrung. So arbeitet der frühere Amtsarzt seit September 2021 im Teilzeitmodus und radelt regelmäßig von seinem Wohnort Reuschenberg nach Glehn. „Mir macht die Arbeit im TZG-Team großen Spaß, und ich freue mich, dass ich auf diese Weise die Online-Hygienebelehrung, die ich vor mehreren Jahren mit eingeführt habe, weiter entwickeln kann“, berichtet der Mediziner begeistert und fügt hinzu: „Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ich auf diese Weise mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen anderer Gesundheitsämter in Kontakt bleibe.“
Die Online-Belehrung wurde im Rhein-Kreis Neuss vor vier Jahren als Modellprojekt des Kreises und des TZG eingeführt. Mit großem Erfolg: Rund 200.000 Online-Belehrungen haben bereits stattgefunden, denn das Modell hat deutschlandweit Vorbildcharakter. 64 von bundesweit 388 Gesundheitsämtern nutzen dieses Verfahren mittlerweile. Insbesondere die Corona-Pandemie sorgte für eine enorme Nachfrage nach dem Angebot, weil die Schulungen nicht mehr in Präsenzform stattfinden konnten. Das TZG arbeitet seit 2020 an zahlreichen weiteren digitalen Anwendungen. Geschäftsführer Raimund Franzen betont: „Wir sehen die Online-Hygienebelehrung langfristig als Vorbild für weitere innovative Projekte, die zunächst regional konzipiert, aber dann bundesweit ausgeweitet werden können.“
Eine Hygienebelehrung ist erforderlich für alle Personen, die mit leicht verderblichen Lebensmitteln arbeiten – ganz gleich, ob professionell in der Großküche oder ehrenamtlich in einer Schulkantine. Auch Angestellte in Kindertagesstätten, in der Pflege sowie Servicepersonal bei Veranstaltungen oder Messen müssen solch eine Schulung nachweisen. Die Online-Belehrung ist unkompliziert: Von zuhause aus nehmen Interessierte daran teil und beantworten im Anschluss daran mehrere Testfragen. Bei der Umsetzung ist die fachliche Unterstützung von Michael Dörr gefragt: Der 67-Jährige trägt mit seiner Expertise mit dazu bei, unter anderem den Lehrfilm, das Merkblatt und die Testfragen auf dem neuesten Stand zu halten. Unterstützt wird er bei seinen Aufgaben auch von der gelernten Versicherungskauffrau und Programmiererin Elke Marquardt, die mit ihm schon im Gesundheitsamt seit 2017 zusammenarbeitete und nun ebenfalls Mitglied des TZG-Teams ist.
Die Frage, ob er dennoch den Ruhestand genieße, beantwortet der Mediziner spontan: „Auf jeden Fall. Neben der interessanten Aufgabe im TZG bleibt mir außerdem noch genug Zeit, Enkel Leonard zu betreuen, Fahrradtouren durch das Kreisgebiet zu unternehmen und meinen Literatur- und Musikvorlieben nachzugehen.“ So tauscht er sich mit Experten über moderne und klassische Werke im Rahmen eines monatlichen Literaturzirkels des Bücherhauses am Münster aus. Auf seine Tätigkeit im Gesundheitsamt blickt er gern zurück: „Ich habe beim Rhein-Kreis Neuss über zwei Jahrzehnte lang eine wunderschöne Zeit mit erfüllenden Aufgaben erlebt“, sagt er. „Auch wenn ich das Gebäude nicht mehr betrete, weil zu viele Erinnerungen daran hängen, so halte ich dennoch weiter Kontakt zu den ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Weitere Informationen zur Hygienebelehrung, die seit diesem Jahr nicht nur als Online-Belehrung, sondern auch mit Hilfe einer App absolviert werden kann, finden sich unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/gesundheitszeugnis.
Quellverweis: https://www.rhein-kreis-neuss.de/de/verwaltung-politik/nachrichten/pressemeldungen-aus-dem-jahr-2022/aktiv-im-ruhestand-langjaehriger-amtsarzt-dr-michael-doerr-unterstuetzt-das-tzg-bei-hygienebelehrung/
Hier kann man den Originalbeitrag lesen.