Zu viele Mäuse befinden sich in einer kleinen Holzkiste

 

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Denn nicht nur Möbel, Wohnungen und Autos werden bei ebay Kleinanzeigen gehandelt, sondern auch Exoten und Jungtiere. Wobei da nicht Privatpersonen schweren Herzens ihre Lieblinge abgeben wegen z. B. Umzug oder Trennung. Sondern dubiose Züchter inserieren, deren Background nicht nachvollziehbar ist.

Das Geschäft auf dem Rücken der Tiere, deren Schicksal den ominösen Züchtern egal ist, unterbindet ebay nun. „Als größter Online-Kleinanzeigenmarkt Deutschlands sehen wir uns dem Tierschutz auf unserer Plattform besonders verpflichtet“, erklärte ebay-Kleinanzeigen-CEO Paul Heimann dazu. Das Vermitteln von Haustieren wird deshalb gleich mehrfach eingeschränkt:

1. So wird der Verkauf von Reptilien komplett eingestellt, was den illegalen Handel mit geschützten Arten verhindern soll.

2. Für das Einstellen von Hundewelpen und Kitten unter zwölf Monaten brauchen Händler nach Tierschutzgesetz künftig eine Erlaubnis der Behörden. Diese muss vorab nachgewiesen werden.

3. Darüber hinaus werden zwei bekannte Anzeigenformate verboten: Es dürfen keine Gesuche mehr in der Kategorie „Haustiere“ eingestellt werden, sondern nur noch Angebote. Außerdem wird nun der Preis-Typ „Zu verschenken“ entfernt, der schon lange verboten, aber bislang noch zu sehen war.

4. Und zuletzt dürfen Tiere über die Plattform nicht mehr getauscht oder vermietet werden.

Dies ist ein großer Erfolg für den Tierschutz: „Die neuen Grundsätze werden es Anbieterinnen und Anbietern noch schwerer machen, Tiere als Ware zu missbrauchen“, zitiert eine Mitteilung Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner innerhalb der Tierschutzorganisation PETA.

Tierhandel geht zurück, aber ganz möchte ebay Kleinanzeigen nicht darauf verzichten

PETA arbeitet darauf hin, dass die Plattform nur noch als Vermittlungsseite für geprüfte Tierschutzvereine und Tierheime genutzt wird. Für sie bietet ebay Kleinanzeigen bereits jetzt besondere Premium-Zugänge an, damit sie besser auf zu vermittelnde Tiere aufmerksam machen können.

Dem Deutschen Tierschutzbund gehen die geänderten Richtlinien noch nicht weit genug. Bereits mehrfach appellierte er an das Portal, den Handel komplett einzustellen: „Die Online-Plattform ermöglicht unseriöse Verkäufe ebenso wie nicht sachkundige Spontankäufe, die das Tierwohl massiv gefährden“, schrieb der Tierschutzbund bereits 2019 in einer Stellungnahme.

ebay Kleinanzeigen wiederum möchte auf die Vermittlung von Tieren aber ausdrücklich nicht ganz verzichten. Denn „kriminelle Machenschaften würden dadurch der Öffentlichkeit entzogen oder sich auf Plattformen verlagern, die die Vermittlung weniger stark regulieren“, äußert sich das Portal auf seiner Website dazu. Mehr zu dem Thema finden Sie im Faktencheck auf ebay Kleinanzeigen: https://themen.ebay-kleinanzeigen.de/haustiere/faktencheck-tiervermittlung/.

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