Grevenbroich (ots)
(Grevenbroich) Üblicherweise werden die Kräfte der Grevenbroicher Wehr von der Leitstelle zu ihren Brand- oder Hilfeleistungseinsätzen entsandt, nachdem Augenzeugen die Schadenslagen per Notruf gemeldet haben. Mitunter aber “finden” die Retter ihre Einsatzstellen auch ohne Alarm; so etwa am Samstagnachmittag (15.4.23). Ehrenamtliche Kräfte der Kapellener Löscheinheit waren mit ihrem Einsatzfahrzeug nach der Fahrzeugpflege zu einer Tankstelle an der Nordstraße unterwegs.
Doch dort war statt Tanken erst einmal Retten angesagt, denn unmittelbar vor dem Eintreffen waren in Höhe der Straße Heyerbusch zwei PKW heftig kollidiert. Es war der zweite Unfall binnen kurzer Zeit, keine zwei Stunden zuvor war die Feuerwehr bereits in Wevelinghoven bei einem weiteren schweren Crash tätig geworden. Insgesamt waren bei beiden Unfällen fünf Personen betroffen, zwei mussten in Krankenhäuser gefahren werden.
Gegen 13:55 Uhr war zunächst die Fahrerin eines Cabrios in Wevelinghoven auf der Langwadener Straße, Höhe Grünstraße, mit Ihrem PKW von der Fahrbahn abgekommen, hatte einen Baum und ein Verkehrsschild touchiert und war schließlich auf dem Dach liegengeblieben. Rettungskräfte der hauptamtlichen Wache sowie der ehrenamtlichen Löscheinheit aus Wevelinghoven versorgten die Verletzte, die zum Glück nicht in ihrem Wagen eingeklemmt war, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Nach der Erstversorgung durch den Notarzt kam die Fahrerin zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus. Die ebenfalls zum Unfallort nach Wevelinghoven alarmierten Ehrenamtler der Löscheinheit Kapellen demontierten währenddessen ein großes Verkehrsschild, das der PKW beim Abkommen von der Straße beschädigt hatte. Ein Abschleppdienst transportierte das Fahrzeugwrack ab.
Keine zwei Stunden nach dem ersten Alarm folgte der zweite Unfalleinsatz für die Grevenbroicher Wehr. Gegen 15:45 Uhr war in Höhe einer Tankstelle an der Nordstraße zwei PKW aus bisher ungeklärter Ursache kollidiert. In einem Fahrzeug war der Fahrer eingeschlossen, der andere Wagen schleuderte mit drei Insassen über die Fahrbahn, durchschlug eine Grundstücksmauer und prallte gegen die Wand eines Wohnhauses.
Noch bevor die von Augenzeugen zum Unfallort alarmierten Feuerwehrkräfte der hauptamtlichen Wache eintrafen, erreichten die Ehrenamtler aus Kapellen den Schadensort, die nach dem ersten Unfalleinsatz noch ihr Löschfahrzeug aufgerüstet hatten und nun tanken wollten. Stattdessen begannen die Retter umgehend mit der Erstversorgung der Fahrzeugpassagiere und betreuten diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Während die drei Insassen des PKWs vor der Hauswand ihren Wagen selbst verlassen und von den Sanitätern versorgt werden konnten, blieb der Fahrer der zweiten Limousine zunächst in seinem Fahrzeug. Da die Retter aufgrund des Unfallablaufs und der Schäden am Auto nicht ausschließen konnten, dass der Mann eine Verletzung an der Wirbelsäule erlitten hatte, musste er aufwendig aus seinem Fahrzeug befreit werden. Dazu spreizten Einsatzkräfte die Fahrertüre mit schwerem Rettungsgerät auf und trennten diese von der Karosserie, um den Mann stabil und ohne größere Bewegungen der Wirbelsäule aus dem Wrack heben zu können. Er kam ebenfalls in ein nahegelegenes Krankenhaus.
Weitere Helfer stellten unterdessen den Brandschutz an der Unfallstelle sicher, klemmten die Fahrzeugbatterien ab und nahmen ausgelaufene Betriebsmittel auf. Nach dem Ende der Unfallaufnahme durch die Polizei war auch der zweite samstägliche Unfalleinsatz gegen 18:45 Uhr für die letzten Einsatzkräfte beendet.
Aussagen zu den Unfallursachen, zur Höhe der Schäden und zur Schwere der Verletzungen kann die Feuerwehr Grevenbroich nicht machen.
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