Im Sommer 1999 war es eine Premiere, dass mit der Gemeinde Rommerskirchen eine der acht Kommunen des Rhein-Kreises Neuss mit diesem eine
Ordnungspartnerschaft einging. Der damalige Bürgermeister Peter-Josef Wolter, Gemeindirektor Peter Emunds als Verwaltungschef und der damalige Landrat Dieter
Patt unterzeichneten seinerzeit einen öffentlich- rechtlichen Vertrag, ein Beispiel, dem in den folgenden Jahren auch die anderen Städte und Gemeinden des Kreises folgen sollten.
Die operative Ausgestaltung der Ordnungspartnerschaft war während des ersten Jahrzehnts die Aufgabe von Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken und Polizeihauptkommissar Ferdi Tiggelkamp, der von 1993 bis 2009 als Bezirksbeamter in der Gemeinde tätig war.
Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums lud Tobias Hantschel, der Hans Knelleken 2021 als Ordnungsamtsleiter abgelöst hatte, jetzt neben seinem eigenen Vertreter Jens Hörchens Bürgermeister Dr. Martin Mertens und seiner allgemeinen Vertreterin Susanne Garding-Maak einige Protagonisten der Ordnungspartnerschaft zu einer Feierstunde ins Rathaus ein. Neben den Genannten waren Polizeihauptkommisar Ralf Hoffmann (Bezirksbeamter von 2008 bis 2022) und seine Nachfolgerin Carmen Weidner ebenso mit von der Partie wie Ex-Ordnungsdezernent Hermann Schnitzler, der von 1971 bis 2021 im Rathaus tätig war und damit der Beamte mit der längsten Dienst-zeit in Rommerskirchen ist.
„Ich freue mich sehr über die bestens funktionierende Ordnungspartnerschaft. se Kooperation. Sie ist Ausdruck einer gelebten und bestens funktionierenden Kooperation verschiedener Behörden zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens.
Zu erzählen gab es derart viel, dass der eine oder andere darüber nachdachte, die Fülle von Anekdoten und Geschichten womöglich einmal zu Papier zu bringen, um sie der Nachwelt zu erhalten. Kurioses, nicht zuletzt im Kontakt zu Rommerskirchens „Unterwelt“, haben Ferdi Tiggelkamp und Ralf Hoffmann jedenfalls zuhauf erlebt. Carmen Weidner, die die örtliche Szenerie erst seit zwei Jahren aus eigener Erfahrung kennt, zeigte sich beeindruckt von der Freundlichkeit der Einwohnerschaft, die sie hier erlebe.
Zuweilen „spektakuläre“ Formen der Kooperation erreichte die Ordnungspartnerschaft zuzeiten der mehr als ein Jahrzehnt in Anstel gefeierten Halloween-Party, für die zuletzt ausgefeilte Sicherheitskonzepte nötig waren. Damals war auch das Kreisjugendamt bereits mit von der Partie, beschränkte sich die Ordnungspartnerschäft doch längst nicht mehr auf Ordnungsamt und Polizei. „Auch wenn dabei Jugendliche in den Gillbach flüchteten, konnten sie dingfest gemacht werden“, erinnert sich Hans Knelleken , der von 1976 bis 2021 im Rathaus tätig war, gut vier Jahrzehnte davon als Chef des Ordnungsamts.
„Ordnungspartnerschaften sind momentan wieder aktuell“, verweist Knelleken nicht zuletzt auch auf die Situation in große Städten. Diese hätten erkannt, was sich im kleineren Maßstab in Rommerskirchen bewährt habe, nämlich, „dass man die Sicherheit der Bevölkerung am besten durch den Einsatz der damit befassten Behörden gewährleistet.“ Knelleken plädierte für „ein Netz sämtlicher Institutionen, die sich weitestgehend mit öffentlicher Sicherheit beschäftigen.“
Zu den „basics“ der Ordnungspartnerschaft zählen gemeinsame Streifen von Polizei und Ordnungsamt, aber auch die regelmäßigen Sicherheitsfahrten mit der Feuerwehr, bei der in allen Ortschaften der Gemeinde insbesondere die „Engstellen“ ins Auge gefasst werden, die im Ernstfall keineswegs zugeparkt werden dürfen. Bei Großveranstaltungen wie dem Karneval ist neben der obligatorischen Begleitung der Umzüge durch die Polizei längst auch das Ordnungsamt im Einsatz.
Am Ende des illustren Treffens mag beim einen oder anderen durchaus der Wunsch nach einer Neuauflage entstanden sei, bis zu der es sicher nicht wieder 25 Jahre dauern wird.
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