Wer in der Region eine Auszeit vom Alltag sucht, findet sie in der Gillbachaue: einem rund 16 Kilometer langen, naturnahen Wanderweg, der sich idyllisch entlang des Gillbachs durch Wälder, Felder und Dörfer zieht. Vom Bergerhof im Süden bis zur Kläranlage Villau verläuft der als „Gillbachaue Naturwanderweg“ ausgeschilderte Pfad und verbindet Naturerlebnis mit einem Hauch von Geschichte.
„Die Gillbachaue zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz, Naherholung und unsere reiche Geschichte Hand in Hand gehen können“, betont Bürgermeister Dr. Martin Mertens. „Sie ist ein Ort, der unsere Gemeinde zusammenführt – für Jung und Alt, für Einheimische wie Gäste“, so Mertens.
Die Gillbachaue ist nicht nur eine beliebte Wanderstrecke mit moderatem Anspruch – rund vier Stunden Gehzeit, 70 Meter Auf und 92 Abstieg –, sondern auch ein geschätzter Rückzugsort bei Sommerhitze: Die dichte Vegetation sorgt für spürbar kühlere Luft und macht den Weg zu einem beliebten Naherholungsziel. Rastplätze, Spielplätze wie an der Albrecht-Dürer-Allee sowie eine „Steinschlange“ aus bemalten Kieseln laden zum Verweilen ein.
Wer die Gillbachaue durchwandert, taucht zugleich ein in die Geschichte der Region. Entlang des Weges begegnen einem Spuren aus verschiedenen Epochen: von römischen Entwässerungskanälen über die Lambertuskapelle Ramrath aus dem Frühmittelalter bis hin zur Wasserburg Anstel und alten Fachwerkhäusern. Im Kulturzentrum Sinsteden kann der „älteste Rommerskirchener“ – ein römischer Bleisarkophag – bestaunt werden.
Ein Highlight ist das „Archäologische Fenster“ am Romaricusweg, das einen Blick auf einen original römischen Kanal einer villa rustica ermöglicht. Die Wege verlaufen zudem oft auf alten Bahndämmen und durch landwirtschaftlich geprägte Flächen – eine seltene Kombination aus Kulturlandschaft und Renaturierungsprojekt.
Nicht nur Wanderer kommen hier auf ihre Kosten. Radfahrer schätzen die „Gillbach Aue – Blick auf die Erft Runde“, eine familienfreundliche, 27 Kilometer lange Radtour über befestigte Wege. Auch thematische Führungen, etwa zur Renaturierung des Gillbachs oder zu kulturellen Schwerpunkten, bereichern das Angebot.
Die Aue ist großteils bequem begehbar, auch bei feuchter Witterung. Die Gemeinde bittet Besucher um Rücksicht: Hunde sollten insbesondere in Wasserschutzbereichen angeleint und Tiere nicht gestört werden.
Die Gillbachaue ist Teil eines geschützten Kulturlandschaftsbereichs mit strengen Auflagen – etwa dem Verzicht auf künstliche Beleuchtung. Damit bleibt der Lebensraum für Tiere erhalten und der Charakter des Gebiets bewahrt. Der Gillbach verbindet mehrere Ortsteile wie Gill, Eckum, Nettesheim und Anstel und gilt als Symbol lokaler Identität und Geschichte.
Anreise & Parken:
Bergerhof (Startpunkt Süd): Idealer Ausgangspunkt für die 16 km-Route.
Bahnhof Rommerskirchen: Für eine kürzere Runde (ca. 10,5 km) bietet sich der Bahnhof an – öffentliche Parkplätze verfügbar.
Digitale Navigation:
Die Route ist kostenfrei in der Outdooractive-App verfügbar (Stichwort: „Gillbachaue Naturwanderweg Rommerskirchen“).
GPS-Koordinaten des Startpunkts Bergerhof: 51.018922 N, 6.681593 E
Ob Spaziergang im Grünen, Geschichtsexkursion oder Familienausflug: Die Gillbachaue ist ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von Landschaft, Freizeitwert und kulturellem Erbe – mitten im Herzen von Rommerskirchen.
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