Rhein-Kreis Neuss wird Teil des regionalen Strommarktes Rommerskirchen – als Erzeuger und Verbraucher

  • Rhein-Kreis Neuss speist PV-Strom aus eigener Anlage in Grevenbroich ein
  • Zwei Liegenschaften rund um das Kulturzentrum Sinsteden beziehen Strom aus dem regionalen Strommarkt
  • Projekt setzt Zeichen für regionale Wertschöpfung und nachhaltige Energieversorgung

Rhein-Kreis Neuss, 18. November 2025

Der im Februar gestartete regionale Strommarkt in Rommerskirchen wächst weiter: Mit dem Rhein-Kreis Neuss ist nun ein weiterer bedeutender Partner mit an Bord. Der Kreis unterstützt die Initiative nicht nur als Stromkunde, sondern übernimmt auch Verantwortung für die regionale Stromerzeugung.

Zwei Liegenschaften rund um das Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss in Rommerskirchen werden ab sofort mit Strom aus dem Tarif RegioEnergie Rommerskirchen beliefert. Gleichzeitig speist der Kreis über eine eigene Photovoltaikanlage Solarstrom in den lokalen Markt ein. Hierzu wird der Strom der jetzt in Betrieb genommenen leistungsstarken Anlage auf dem neuen Kreishaus in Grevenbroich mit 992 Modulen und einer Gesamtleistung von rund 436 Kilowatt-Peak (kWp) genutzt. Diese kann jährlich bis zu 414.200 Kilowattstunden Strom produzieren – und damit mehr als das Doppelte der bisherigen PV-Anlagen des Kreises zusammen. Gleichzeitig hat der Rhein-Kreis Neuss eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Dach des Altbaus an der Lindenstraße mit einer Leistung von 63,5 kWp installiert. Die 146 PV-Module erzeugen künftig rund 59.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom pro Jahr. Zum Vergleich: Die Anlagen auf der Michael-Ende-Schule (27 kWp), dem Berufsbildungszentrum Grevenbroich (99,68 kWp) und dem Haus der Gesundheit (59,2 kWp) bringen es zusammen auf rund 185 kWp.

„Mit diesen neuen Anlagen leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern setzen auch ein klares Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften“, betonte Landrätin Katharina Reinhold bei einem gemeinsamen Termin mit Rommerskirchens Bürgermeister Dr. Martin Mertens, Strukturwandelmanager Florian Plück, Frithjof Gerstner von Westenergie sowie Kreis-Baudezernent Harald Vieten. „Der Ausbau der Photovoltaik auf unseren Gebäuden ist ein zentraler Bestandteil unserer Energiestrategie“, ergänzte Harald Vieten.

„Der regionale Strommarkt zeigt: Energiewende geht auch lokal. Wir verbinden hier Klimaschutz, Bürgernähe und Wertschöpfung in einem Modell, das genau in die Zeit passt“, betonte Bürgermeister Dr. Martin Mertens.

Nachhaltige Energie aus der Nachbarschaft

Seit dem Start im Februar 2025 bietet der regionale Strommarkt unter dem Motto „regional erzeugen – regional verbrauchen“ zertifizierten Ökostrom aus der Nachbarschaft für die Bürgerinnen und Bürger Rommerskirchens an. Betrieben wird der Tarif RegioEnergie Rommerskirchen von der Bayernwerk Regio Energie GmbH, einer Schwesterfirma des Energiedienstleisters Westenergie AG.

„Das wachsende Interesse zeigt, wie stark der Wunsch nach regionaler Energie und Unabhängigkeit ist. Mit dem Rhein-Kreis Neuss als Partner wird dieser Markt noch vielfältiger – und leistungsfähiger“, erklärte Frithjof Gerstner, Kommunalmanager bei Westenergie, und betonte: „Dieses Projekt ist ein echtes Zukunftsmodell für die Region – und ein starkes Beispiel für kommunale Zusammenarbeit und gelebte Energiewende.“

Neue Erzeuger willkommen

Um das Angebot weiter auszubauen, werden weiterhin Betreibende von Photovoltaik- und anderen erneuerbaren Anlagen mit einer Leistung ab 100 kWp gesucht, die ihren Strom auf kurzem Weg regional vermarkten möchten. Für den Fall, dass lokale Anlagen gerade nicht produzieren, wird der Strommix durch Ökostrom mit Herkunftsnachweis aus dem näheren Umfeld ergänzt.

Mehr Informationen zum Projekt und zur Teilnahme als Stromkunde oder Erzeuger finden Interessierte unter: regionaler-strommarkt.de/roki