Auf den Spuren von Ulf
Auf den Spuren von Ulf
Ein warmer Donnerstagmorgen brach an. Die Einwohner des Gillbachlandes erwachten
langsam aus ihrem Schlaf. Die Vögel zwitscherten, der Gillbach plätscherte leise vor sich
hin und die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg herunter zur Erde.
Nichts hätte schöner sein können.
Auch Kobold Ulf erwachte aus seinem Tiefschlaf.
Er reckte und streckte sich, gähnte einmal ganz laut und rief : „Guten Morgen
Rommerskirchen“ in den Park hinein.
Er wollte sich gerade umdrehen und baden gehen da hörte er etwas rascheln. Er blieb
stehen, versuchte sich nicht zu bewegen. DA, es raschelte schon wieder. Es klang wie
Gras, feuchtes Gras durch das jemand hindurch schlich.
Ulf drehte sich blitzschnell um. Er schaute nach links und nach rechts aber konnte nichts
entdecken. „Mhhh“ dachte er sich. „Da muss doch jemand gewesen sein?“. Er schlich vorsichtig
los. Hinter der Steinschlange war ein Hügel, vielleicht hatte sich ja dort jemand versteckt.
Er schlich voran, an der Schlange vorbei, kletterte über Tische und Bänke und lugte ganz
vorsichtig über den hohen Hügel. Und da sah er ihn. Klein und braun und so schön
flauschig. Wie schnell er doch war. Ulf traute seinen Augen nicht. Da hatte er es so viele
Jahre schon versucht und doch hat er ihn nie zu Gesicht bekommen. Heute schien sein
Glückstag zu sein. Er hatte ihn gefunden – den Osterhasen.
Ulf schaute ihm eine Weile zu. „Was versteckt er denn da im Gras? Und was liegt hat er in
seinem Körbchen das er mit sich trägt?“ Ulf wurde immer neugieriger. Sein ganzer Körper
zitterte vor Aufregung. Seine grünen spitzen Ohren nahmen jedes knistern und knacken
wahr. Doch seine großen Augen konnten nicht erkennen was der Osterhase dort
versteckte. Kurzerhand entschloss Ulf es zu wagen, sich näher ranzuschleichen. Er
spannte seinen ganzen Körper an und mit einem großen Sprung schaffte er es gerade so
über den Hügel. Er landete nur wenige Meter neben dem Osterhasen. Dieser bemerkte
ihn noch nicht einmal. Ulf war stolz. Normalerweise hatte er reisen Freude daran Unfug zu
treiben und Leute zu erschrecken, doch heute war alles anders. Er wollte unbedingt wissen
was der Osterhase dort versteckte. Und dann entdeckte er es. „Was war das nur?“ Ulf
ging vorsichtig hinüber, nahm es in seine giftgrünen Hände und war überwältigt. Etwas
kleines, gelbes befand sich darin. Es funkelte in der Sonne und sah so schön aus. Ulf
drehte es immer wieder hin und her. Er konnte es nicht glauben, da hatte er einfach einen
Schatz gefunden, den Schatz vom Osterhasen.
Ulf überlegte kurz. „Was mache ich denn jetzt? Der Osterhase verteilt doch bestimmt
noch mehr davon. Wohin ist er gelaufen? Ich muss ihn finden und all die schönen
Schätze mitnehmen!“
Ulf rannte los, packte sich schnell seinen Rucksack und machte sich auf den Weg. Er ging
über Felder und Wiesen und sammelte an jedem Versteck die kleinen, gelben
Funkelschätze in seinen Rucksack. „Hoffentlich sieht mich keiner, das wird ein Spaß – so
viele Schätze nur für mich!“ dachte er. „Keiner wird was finden und dann gehören sie alle
mir!“
Auf seinem Weg die Schätze des Osterhasen zu plündern, nahm der freche Kobold so
manche Hürde mit. Er legte eine weite Strecke zurück und statte so manchem bekanntem
Gebäude einen Besuch ab. Ulf war erfolgreich, sehr erfolgreich sogar. Sein Rucksack
füllte sich immer mehr und mehr und so war es geschehen, dass kein einziger Schatz vom
Osterhasen übrig blieb. Doch Ulf war auf seinem Weg unvorsichtig. Er bemerkte nicht,
dass er an einigen Orten gesehen wurde. Manche Einwohner entdeckten den Dieb und
schossen kurzerhand heimlich ein Foto von ihm. Auch seine Gummistiefel hinterließen
kleine, grüne Spuren. Ulf war erschöpft. Sein Rucksack war schwer und seine Beine
müde. „Ich muss eine kurze Pause machen!“ dachte er. „Nur wo soll ich hin? Wo könnte
ich mich verstecken?“. Er überlegte kurz. Doch dann hörte er es – viele Stimmen. Mal
leiser, mal lauter, mal tiefer, mal heller, freundlich und fordernd. „Dahin gehe ich, da kann ich mich verstecken und falle bestimmt nicht auf!“
Ulf quetschte sich gerade so durch das Tor eines großen Hauses sah sich um und fand
ihn. Einen kuscheligen Schlafplatz. „Das sieht aber gemütlich aus“ dachte er.
Er ging durch ein weiteres eisernes Tor und legte sich in ein kuscheliges Nest und schlief
ein. Doch was Ulf nicht wusste: Hier kam er nicht mehr ohne Hilfe heraus! Das Tor lässt
sich nämlich nur von außen öffnen.
Und jetzt seid ihr dran!
Wohin ist Ulf verschwunden? Wer kann ihm helfen das Tor zu öffnen um ihn samt seinen
Schätzen zu befreien?!
Zum Dank ist Ulf bereit seinen Schatz mit den Rettern zu teilen